Zschäpe schockiert von Tatfotos!
Am 14. Verhandlungstag im NSU-Prozess wurden im Oberlandesgericht in München auf einer Großleinwand Tatortfotos gezeigt. Unter anderem auch ein Bild von dem zweiten Opfer der NSU-Mordserie Abdurrahim Özüdoğru – mit blutverschmiertem Gesicht. Die Kugel hat ist unter seinem rechten Nasenloch ins sein Schädel gedrungen. Er lehnt zusammengesunken an der Wand.
Die Polizisten, die als erster 2001 am Tatort eintrafen sagen aus. Die fünf Angeklagten werfen ein Blick auf die Fotos und versuchen sie danach angestrengt zu ignorieren. Beate Zschäpe wendet ihr Kopf ab. Ralf Wohlleben, Holger G. und Andre E. wirken unberührt. Nur Carsten S., der in den letzten Verhandlungstagen mit seiner Aussage versucht hatte, Licht in die Machenschaften der Terrororganisation zu bringen, zeigt Emotionen. Er wirkt betroffen.
Nach den Bildern wurde auch das Bekennervideo der NSU vorgespielt. Thomas Bliwier, der Anwalt der Familie Yozgat, forderte, dass Robin S., der Brieffreund von Beate Zschäpe, als Zeuge vorgeladen und verhört wird.
Zudem saß die Nachbarin von Özüdoğru, die 70-jährige Rita G., auf der Zeugenbank und sagte aus. Die Dame beschriebt den ermordeten Türken als einen netten, liebevollen und lustigen Menschen. Am Tattag ging Rita G. in die Bank und: „Vorher kam ein mir unbekannter Mann ins Kiosk, kaufte eine Schachtel Marlboro und ging. Ich habe ihn später auf den Fahndungsfotos wiederkennt.“ Es konnte allerdings nicht festgestellt werden, um welchen Mann es sich handelt.
Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.
Es ist aber schon noch mal ein Unterschied, ob man weiß, was getan wurde und ob man das Ergebnis dann visuell präsentiert bekommt.
Es ist doch weltfremd zu glauben, Frau Zschäpe hätte nicht gewusst, wie es an den Tatorten aussah. Das sog. Bekennervidio wird sie gekannt haben.