Platz für Erinnerungen!

Im Rahmen der Antirassismus-Woche „Hamburg steht auf“ wurde in einem offenen Brief an Hamburgs Ersten Bürgermeister Olaf Scholz die Umbenennung von Strassen und Plätzen nach Opfern rechter Gewalt gefordert.

Einer davon ist Ramazan Avci. Am 21. Dezember 1985 wurde der Türke in der Nähe einer Gaststätte am Landwehrbahnhof von Rechtsradikalen ermordert. Migranten haben die „Initiative zum Gedenken an Ramazan Avci“ gegründet, um seinen Namen in Erinnerung zu behalten. Sie setzen sich dafür ein, dass der Bahnhofsvorplatz Landwehr Ramazan-Avci-Platz genannt wird. Gülistan Ayaz Avci, die Ehefrau des Opfer, sagte: „Sie haben nicht zugelassen, dass mein Mann lebt und sein Sohn sieht, der eine Woche später geboren wurde. Ich will nicht, dass es Ausländerfeindlichkeit gibt und wollte das auch nie. Ich weiß, dass er nicht wiederkommen wird, aber wenigstens kann sein Name weiterleben“.

Außerdem wurde gewünscht, dass die Grünanlagen an der Großen Brunnenstrasse/Bergiusstrasse in Kemal-Altun-Platz umbenannt wird. Altun war Anfang der 1980er Jahre aus der Türkei nach Deutschland geflohen, weil ihm dort vorgeworfen wurde, an der Ermordung eines türkischen Ministers beteiligt gewesen zu sein. Aus Angst vor seiner möglichen Ausweisung an die Türkei ist Altun aus dem sechsten Stock des Berliner Verwaltungsgerichts gesprungen und gestorben. Das Bezirksamt Altona hat dieser Umbenennung zugestimmt, doch Scholz lehnt sie ab, weil einfach ein Hamburg-Bezug zu diesem Fall fehlt.

Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.

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