Merkel`s historische Taktlosigkeit
Die Türkei hat mit scharfer Kritik auf Äußerungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Zypern-Frage reagiert. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte bei ihrem ersten Besuch auf Zypern die Türkei zu mehr Bewegung im Zypern-Konflikt aufgefordert.
Kritik von Bagis
Merkel hat sich durch Ihre Äußerungen vom Staatsminister und Chef-Verhandlungsführer Egemen Bağış eine große Kritik eingeholt. „Um bei den griechischen Zypern Sympathie zu gewinnen, hat Frau Merkel unglücklicherweise mit ihrem Verhalten Taktlosigkeit bewiesen und damit einen historischen Fehler begannen“, so Bagis. Bagis befindet sich gerade in Ungarn, um an der Versammlung der EU-Mitgliedsstaaten auf Ministerebene und der potentiellen EU-Beitrittskandidaten teilzunehmen. Bagis sagte: „Merkel hatte in der Vergangenheit den EU-Beitritt von Zypern als Fehler gesehen. Gleichzeitig hatte Ex-Bundeskanzler Schröder am Beitrittsdatum von Zypern die gleiche Ansicht gehabt.“
Gestern lobte Merkel, die die Rebublik Zypern nur im griechisch-zyprischen Süden der Mittelmeerinsel besuchte, in Nikosia die bisherigen Schritte der Republik Zypern. Das Land habe ein sehr hohes Maß an Kompromissbereitschaft bewiesen, das bislang nicht erwidert worden sei, sagte sie in Nikosia. Merkel kündigte an, sie werde die Türkei immer wieder darauf hinweisen, dass der Prozess Fortschritte machen müsse.
Große Enttäuschung
Der türkische Außenminister Ahmet Davutoğlu warf Merkel Einseitigkeit vor: “Wir waren immer der Meinung, dass Deutschland in diesem Thema positiven Einfluss haben wird. Aber die Äußerungen von Frau Merkel waren für uns eine sehr große Enttäuschung. Deutschland ist ein wichtiger Alliierter der Türkei. Die Türkei will, dass Deutschland in der Zypernfrage eine aktive Rolle spielt. Wenn sich Frau Merkel beide Seiten angehört hätte, dann würde sie jetzt auch nicht solche einseitigen Äußerungen machen”, kritisierte er.
Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.