Keine Gastarbeiter sondern gleichberechtigte Bürger
Der türkische Staatspräsident Abdullah Gül hat im Rahmen seines Staatsbesuches in Österreich gemeinsam mit dem Bundespräsidenten Heinz Fischer das österreichisch-türkische Wirtschaftsforum in Wien eröffnet. Gül hob in seiner Rede die Rolle der 220 Tausend türkischen Migranten in Österreich als positives Beispiel für eine gelungene Integration hervor. „Viele erfolgreiche türkische Künstler, Sportler und Wissenschaftler prägen und gestalten das Land mit. Unser Ziel ist es, die Zahl der positiven Beispiele zu steigern. Wir reden nämlich nicht mehr von Gastarbeitern sondern von gleichberechtigten Mitbürgern“, sagte Abdullah Gül. Er rief die türkische Community in Österreich auf, sich weiter zu integrieren, indem er gleichzeitig die heranwachsende Generation zum Deutsch- und Türkisch-Lernen aufforderte. Dass jedes Jahr 500 Tausend Österreicher die Türkei besuchen; bezeichnete er als Resultat eines erfolgreichen Zusammenlebens, das die Völker in den beiden Ländern vernetzt.
Der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer erwähnte beim Wirtschaftsforum die Rolle der Türkei als Aufnahmeland der Nazi-Flüchtlinge in den Jahren 1938 bis 1945: „Ich will in Erinnerung bringen, dass in den dunklen Zeiten meiner Kindheit viele österreichische Künstler und Wissenschaftler Zuflucht und eine neue Heimat in der Türkei gefunden haben“, sagte Fischer. Abdullah Gül und seine Gattin Hayrünnisa trafen auch mit dem Bürgermeister, Michael Häupl, im Wiener Rathaus zusammen. Staatspräsident Gül wies darauf hin, dass der Kaffee, der zum alltäglichen Leben der österreichischen Bürger gehört, eine Hinterlassenschaft aus der Türkei sei.
Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.