Geschichtsträchtige Wahlen in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg haben nach den vorläufigen Ergebnissen der gestrigen Wahlen die 7,8 Millionen Wähler die 58-jährige Herrschaft der Christ-Demokraten-Union (CDU) im Land beendet. Nach den ersten Hochrechnungen hat die CDU mit 39,4 Prozent  Stimmanteil als stärkste Partei zwar herausgeragt, das Ergebnis reicht jedoch nicht, um mit den Freidemokraten (FDP) im 120-sitzigen Landesparlament die Mehrheit zu bilden. Dagegen haben die Grünen und die Sozialdemokraten (SPD), die sich vor den Wahlen für eine Koalition ausgesprochen hatten, von den Wählern den Regierungsauftrag bekommen. Vor allem die Grünen haben ihr Wahlpotential von 2006 von 11,7 Prozent auf die 24 Prozent-Marke erhöhen können. Daran hat neben dem Reaktor-Unfall nach dem Erdbeben in Japan auch das Stuttgarter Hauptbahnhof-Projekt eine große Rolle gespielt. Ebenso haben die zuverlässigen Botschaften des 62-jährigen Parteivorsitzenden, Winfried Kretschmann, von den Grünen und vom Parteivorsitzenden der SPD, Nils Schmidt, zu dem Erfolg beigetragen. Die SPD konnte das Ergebnis von 2006 von 25,15 Prozent nicht beinhalten und muss sich mit 23,1 Prozent mit dem Platz der zweiten Partei begnügen. Die SPD hatte vor den Wahlen insbesondere die Aufhebung der Studiengebühren versprochen. Parteivorsitzender Nils Schmidt, der mit einer Türkin verheiratet ist und bei seinem Wahlkampf in türkischen Vereinen Türkisch gesprochen hat, hat seine Partei nach 58 Jahren an die Regierung gebracht. Bei dem erfolgreichen Abschneiden der Grünen hat auch der persönliche Einsatz von Cem Özdemir eine große Rolle gespielt. Die FDP schrumpfte von 10,65 auf fünf Prozent und die Linke Partei blieb an der Fünfprozenthürde hängen.

Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.

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