Essen verbietet Türkischbuch
Das Buch ”Türkçe ve türk Kultur“ (Türkisch und türkische Kultur), das vom türkischen Bildungsministerium gedruckt wurde und über die Konsulate in Deutschland bei Anfragen ausgeliefert wird, ist in Essen vorerst verboten worden. Lehrer an Grund- und weiterführenden Schulen, die muttersprachlichen Unterricht erteilten, konnten das Buch über die Konsulate beziehen. Es ist den Schulen grundsätzlich selbst überlassen, punktuell und zeitlich begrenzt auch andere Lehrmaterialien im Unterricht einzusetzen als die vorgeschriebenen.
Das Schulministerium in Nordrhein-Westfalen hat nun in einer E-Mail an die Schulen über das Verbot informiert. Es heißt, das bis zum Abschluss einer inhaltlichen Prüfung, das Buch als Hilfsmittel nicht mehr in den Schulen eingesetzt werden darf.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) wirft dem Buch vor, neben nationalistischen und diskriminierenden Inhalten über Volksgruppen in der Türkei auch falsche Darstellungen von geschichtlichen Zusammenhängen zu enthalten. Besonders der Schülereid, der mit den Worten: ”Ich bin Türke, aufrichtig, fleißig“ beginnt, wurde kritisiert, genauso wie die türkische Nationalhymne, die im Buch abgedruckt ist. Die GEW ist der Meinung, dass das Buch Frieden, Toleranz und gegenseitigen Respekt in den Schulen nicht unterstützt.
Obwohl es keine Probleme mit dem Inhalt des Buches gibt, werde man es noch einmal prüfen, so das Schulministerium. Die türkische Botschaft in Berlin betonte, dass das Buch zur Unterstützung der Lehrer im Ausland gedruckt wird. Außerdem haben türkische Kinder das Recht ihre eigene Kultur und Sprache kennenzulernen.
Der Schuleid in der Türkei:
Ich bin Türke, aufrichtig, fleißig.
Mein Grundsatz ist: die Jüngeren schützen, die Älteren respektieren, meine Nation und mein Volk mehr zu lieben als mich selbst.
Mein Ideal ist es: aufsteigen, vorwärts gehen.
Großer Atatürk, ich gelobe, den Weg und das Ziel, dass du gewiesen hast, unaufhörlich weiterzuverfolgen.
Meine Existenz soll ein Geschenk an die Existenz der türkischen Nation sein.
Wie glücklich ist der, der sagen kann: Ich bin Türke.
Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.
Ohne den Inhalt des Buches zu kennen, vermute ich, daß es hierbei um patriotische Erziehung junger Türken geht. Daran ist prinzipiell nicht auszusetzen. Ich würde mir ein solches Buch auch für junge Deutsche wünschen; auch wenn dann sofort die Nazikeule aus der linken Ecke kommen würde.
Patriotismus ist eine Angelegenheit des Herzens und und dokumentiert sich nach außen hin im Personalausweis. Alles andere ist heuchlerisch und scheinheilig.