Dioxin: EU-Kommission hält Importverbote für überzogen

Im Dioxin-Skandal sind nach Ansicht der EU- Kommission Importverbote anderer Staaten für Eier oder Fleisch aus Deutschland überzogen. «Das sind übertriebene Reaktionen angesichts der aktuellen Lage in Deutschland», sagte der Sprecher von EU- Verbraucherkommissar John Dalli am Montag in Brüssel. Die Dioxinbelastung der Produkte bedeute «keine unmittelbare Gefahr» für Verbraucher.

Südkorea blockiert seit Mitte vergangener Woche Schweinefleisch aus Deutschland. Nach Angaben der EU-Kommission hat das EU-Mitglied Slowakei dagegen kein vergleichbares Verbot ausgesprochen. Russland habe die Kontrollen für deutsche Produkte verschärft.

Debattiert wird zudem über neue EU-weite Regeln, wonach alle frischen Agrarprodukte künftig einen Herkunftsnachweis tragen müssen. Dies war nach der BSE-Epidemie in den 90er Jahren für Rindfleisch verbindlich geworden. Italien hatte jüngst eine Ausweitung der Regelung gefordert. «Wir werden darüber nachdenken und prüfen, ob das praktikabel ist», sagte der Kommissionssprecher.

Bislang seien dioxin-belastete Produkte nur in Frankreich und Dänemark aufgetaucht. Das nach Dänemark exportierte Futtermittel sei an Hühner verfüttert worden, die nicht für den menschlichen Verzehr vorgesehen waren. Bei Analysen in Frankreich habe man keine Werte gefunden, die über dem EU-Grenzwert für Dioxin lagen. Die Ergebnisse aus den Niederlanden erwartet die Kommission in den nächsten Tagen.

Europäische Futterfett-Hersteller kamen am Montagnachmittag zu einem Krisentreffen mit der EU-Kommission zusammen. Dabei berieten die Experten über Wege, wie man künftig die Vermischung von technischen Fetten und Futterfett vermeiden kann. Nach Ansicht der EU-Kommission gibt es generell zwei Lösungsansätze, um die Probleme bei der Fettproduktion anzugehen: eine Trennung der Produktionswege oder eine stärkere Kontrolle. Bei dem Treffen standen keine Entscheidungen an.

Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.

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