Man hört nur das, was man hören will!

Die falsche Interpretation einer englischsprachigen Zeitung aus der Türkei sorgte für künstlichen Streit in Deutschland. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS) hat die angebliche Erklärung des Auslandstürken zuständigen Ministers Bekir Bozdag, „blaue Karten-Besitzer bekämen ein Wahlrecht in der Türkei“ von deutschen Politikern  kommentieren lassen. Abgesehen von merkwürdigen Kommentaren durch deutsche Politiker ist das Verhalten der FAS, die  ohne gründliche Recherche über den Sachverhalt eine künstliche Tagesordnung schaffte, ist unter dem Aspekt des Journalismusethiks äußerst fragwürdig. Die FAS hat die richtige Berichterstattung aller in Deutschland erscheinenden türkischen Zeitungen nicht beachtet, dafür jedoch die falsche Interpretation von einer englischsprachigen Zeitung aus der Türkei übernommen und ohne die nötigen Recherchen eine falsche Nachricht verbreitet. Die Zeitung, die sich nicht an der Wahrheit halten sondern an dem, was sie hören wollte, hat auch die deutschen Politiker für ihre Zwecke missbraucht.

Diese Art ist uns bekannt

Auch das ausgewählte Vokabular und die Art und Weise wie die Aussagen der deutschen Politiker in der falschen Berichterstattung vorgebracht werden, ist erstaunlich. Unter der Schlagzeile “Türkei schadet der Integration”, zitiert die Zeitung die deutschen Politiker in einem bedrohlichen Ton und mit solchen Wörtern wie: “Wer wählt, verliert die deutsche Staatsangehörigkeit”. Unter der Überschrift  “Türkischer Wahlkreis” schreibt die Zeitung über die Düsseldorfer Rede des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan weiter. Darin behauptet die Zeitung wieder einmal ironisch, Türken wollen allmählich Deutschland in einen türkischen Wahlkreis verwandeln.

Mittlererweile haben wir uns daran gewöhnt, dass journalistische Grundwerte nicht beachtet werden müssen, wenn es um Türken bzw. die Türkei geht. Diesmal handelt es sich nicht nur um ein Unrecht gegenüber den Türken, es ist auch eine große Verachtung gegenüber den eigenen Zeitungslesern.  Auf eine Berichtigung warten wir äußerst gespannt!

Mikdat Karaalioglu Chefredakteur der Sabah, Europa-Ausgaben

Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.

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