Kolumbien: Der Kampf gegen die Unterdrückung
Anfang August hat der ehemalige kolumbianische Präsident Alvaro Uribe Velez seine 8-jährige Amtszeit abgeschlossen. Der vorherige Verteidigungsminister Juan Manuel Santos war trotz Vorwürfen wegen Wahlbetrugs und Manipulation gewählt worden. Diese 8-jährige Periode kann durch einige Hauptaspekte der Velez-Politik charakterisiert werden: Das „demokratische Sicherheitsgesetz“, mit anderen Worten die Militarisierung der Gesellschaft auf der einen Seite und auf der anderen Seite die Angriffe gegen das Volk unter dem Namen „Soziale Gemeinschaft“, die nichts anderes als soziale Ungleichheit zum Vorschein bringt. Als Ergebnis sehen wir, dass diese Ereignisse das Volk dem Imperialismus gegenüber gehorsam und schutzlos gemacht haben.
Eine der reichsten und einflussreichsten Familien des Landes spielte eine große Rolle bei der Umsetzung der von der IWF und der Weltbank angestrebten „Reformen“. Sie präsentiert die brutalste Seite der Oligarchie. Hieraus resultierte eine neue Phase, die anfänglich zwar das Ende der Gewalt und der brutalen politischen Auseinandersetzungen versprach, jedoch in der Realität die Unterdrückung im Lande weiter fortsetzte. Die Menschen befinden sich somit immer weiter weg von einem ehrwürdigen, sozial gerechten Leben.
Neben seiner geo-politisch wichtigen Lage, ist Kolumbien auch eines der reichsten Länder in Südamerika. Diese Umstände macht das Land für die imperialistischen Mächte besonders interessant. Denn der Besitz von Wasser, Öl und natürlichen Rohstoffen ist ein wichtiges Ziel des Kapitalismus, vor allem für den ausbeuterischen US-Imperialismus. Trotz dieser natürlichen Rohstoffe und Produktionskapazität kann man in Kolumbien davon sprechen, dass die politische Freiheit und der Lebensstandard auf dem niedrigsten Niveau seit langer Zeit ist.
Genauso wie alle anderen kapitalistischen Volkswirtschaften wurde auch Kolumbien von der Krise getroffen. Trotzdem kann man nicht behaupten, dass dies der Grund für die aktuelle sozioökonomische Mißlage ist. Die Arbeitslosenrate in Kolumbien beträgt über 15%, mehr als 50% der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze und davon 20% am Existenzminimum. 45% des landwirtschaftlichen Gebiets hat sich 3% der Bevölkerung angeeignet. Große Firmen aus dem privaten Sektor wie zum Beispiel Banco Santander of Spain oder British Petroleum werden von mächtigen Monopolen verwaltet.
Das kolumbianische Volk, politische Organisationen und die Jugend blieben trotz dieser Isolation und Ungerechtigkeit nicht länger stillschweigend. Der gesellschaftliche Kampf entwickelt sich neben der Schülerbewegung weiter zu einem Kampf der Gewerkschaften gegen die herrschende Gewalt und die paramilitärische Truppe. Der Mord an unschuldigen Jugendlichen durch das Militär, die Existenz von privaten militärischen Firmen und nicht zuletzt die Übergabe von neun militärischen Stützpunkten an die USA sorgen weiterhin für kämpferischen Aufruhr.
(Kolumbianische Delegation auf dem 22. Internationalen Jugendcamp)
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