Führerbunker

Jeder Tourist, der nach Berlin kommt, rennt gespannt zu Hitlers berühmten Bunker, sucht ihn und… findet ihn nicht. Denn davon ist nicht einmal eine Spur übrig.

Gott behüte, eine Tafel nur mit “hier war der Bunker, mäßig…

Hilflos lässt man sich vor dieser Tafel fotografieren und geht (ich habe auch ein Foto, aber war zu faul es zu veröffentlichen).

Der Bunker ist unter dem Garten der alten Reichskanzlei, von der auch nichts mehr übrig ist. Die Überreste sind nun unter der Erde. Sie haben danach gebuddelt, darüber nachgedacht ein Museum daraus zu machen aber diese Idee wieder begraben, weil “Neo-Nazis daraus einen Tempel gemacht hätten“.

Dies war ein “unterirdischer Baukomplex“, der von Nebenbunkern (Personalabteilung, Garagen, usw.) unterstützt wurde.

Jetzt befinden sich dort, wo die Reichskanzlei war, Wohnanlagen die in die Höhe ragen, die die DDR für ihre Parteibonzen bauen ließ, genau über dem Bunker befindet sich ein Parkplatz. Dies ist die Blickrichtung auf die Wilhelmstraße. Wenn Sie sich um 90 Grad auf den Eingang der Reichskanzlei drehen, befindet sich dort der Spielplatz der Wohnanlage.

Sollte ihr Weg Sie nach Berlin führen, gehen sie hin, wenn Sie wie ich ein “Spuren folgender“ Geschichtssüchtiger sind, atmen Sie wenigstens die Luft dort ein.

Wenn Sie sich vom Norden, aus der Behrenstraße nähern, gibt es Cafés, Wurstbuden und ähnliches, auch Kommunisten, die nicht ganz der Atmosphäre Ostberlins entkommen konnten, lümmeln sich hier. Schlecht gekleidete, hart blickende, aber auch auf den Geschmack des Geldes gekommene Männer und Frauen im mittleren Alter aus unserer Generation…

Nähern Sie sich aus dem Süden in Richtung Osten in die Voss Straße kommen Sie nicht weit, denn dort ist eine Baustelle. Ein Weg (eigentlich eine Straße) weiter unten, anstellte des alten berühmten Kaufhauses Wertheim klafft ein großes Loch… Auch hier wird ein großer Baukomplex gebaut. Eine Seite der Baustelle grenzt am Rande der alten Reichskanzlei.

Was Baustellen angeht ist Berlin tausend mal schlimmer als Istanbul, an jeder Ecke erheben sich Baukräne, sie bauen und bauen ohne Ende…

Wie ich eben gelesen habe, soll ein türkischer Bauunternehmer, dort wo Hitlers Bunker ist, ein Hotel bauen. Da ich so etwas nicht gesehen habe, ist das ganze wohl noch in der Projektphase.

Doch ich war schon eine lange Zeit von drei Wochen nicht mehr dort, wenn übereifrige türkische Bauunternehmer in diesem Zeitraum dort ein Hotel hingesetzt haben, würden die Deutschen das nicht bemerken.

Was Hitlers Geist sagt, weiß ich nicht.

Sollte das Thema ihr Interesse geweckt haben, sollten Sie den Film “Der Untergang“, der von Hitlers letzten Tage im Bunker erzählt, unbedingt sehen, das Buch ist das ausgezeichnete Werk von Sven Felix, dem Experten des Faches.

Bei dieser Gelegenheit will ich noch ein Buch empfehlen: Der Roman “Er ist wieder da“, von dem ungarischstämmigen, deutschen Autor Timur Vermes, bricht in Deutschland Verkaufsrekorde.

In dieser Fantasie wird Hitler in dem Moment, in dem er sich in seinem Bunker selbst umbringt, geblendet  wird und findet sich plötzlich am selben Punkt aber in der Gegenwart, auf dem Parkplatz des Wohnkomplexes, von der ich sprach, wieder!

Die Kinder, die dort Ball spielen, halten ihn für einen “Verstecke Kamera Scherz“ und fragen ihn natürlich “in welchem Film spielst Du mit“.

Ich habe zwanzig Euro hingeblättert und es gekauft, versuche es mit Kopf und Augenverletzungen zu lesen. Ich hoffe, dass es übersetzt wird bevor unsere Bauunternehmer das Hotel fertiggestellt haben, so dass wir es entspannt lesen können.

Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.

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