“Die Familien müssen aus ihren Löchern kommen.“

Barbara John, die Ombudsfrau zwischen der Bundesregierung und den Familien der NSU-Opfer, kümmert sich um 70 Menschen, davon 25 Betroffene des Nagelbombenanschlages in Köln. John: „Um zu verstehen worum es geht, muss man wissen, was nach den Morden passiert ist. Die Opfer und ihre Familien wurden jahrelang komplett allein gelassen. Die Öffentlichkeit hat sie ignoriert, der Staat hat ihnen geholfen und die Gesellschaft hat sich nicht für sie interessiert“.

Die Haltung der Sicherheitsbehörden hat den Anschein erweckt, dass die Familien was mit den Taten zu tun haben oder hinter den Morden stecken, so John. Das führte dazu, dass die Angehörigen nicht nur große materielle Einbußen hinnehmen mussten, sondern auch gesellschaftlich ignoriert wurden.

John: „Die Familien mussten neben dem Verlust ihrer Angehörigen auch weitere Schwierigkeiten verkraften“. Nach den Morden versuchten sie, die Familien “aus den Löchern zu holen, in die sie geworfen wurden“, so John, die ihre Unterstützung verstärkt hat und den Familien helfen will aus der Opferrolle rauszukommen, um wieder aktiv am Leben teilzunehmen. Sie sagt weiter, dass der Untersuchungsausschuss am 31. August mit den Opfern des Nagelbombenanschlages zusammenkommen wird. Außerdem betonte sie, dass die Vernichtung von wichtigen Akten sie nicht überrascht. Innenminister Friedrich hat den Familien, deren Vertrauen in die staatlichen Behörden zerstört ist, einen Brief geschrieben, so John, die darauf hinweist, dass die hohe Krimininalitätsrate bei den Ausländern zu einer negativen Sichtweise bei den Sicherheitsbehörden führt. Dies beurteilt John als eine “organisierte Blindheit“, die man aufheben kann, indem man Sicherheitsbeamte mit ausländischen Bürgern zusammenbringt.

Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.

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