NSU-Prozess: Gesteht er?
Es wird erwartet, dass im NSU-Prozess heute der Angeklagte Carsten S. Ein Geständnis ablegt und ausführlich aussagt. Der 33-jährige ist wegen Unterstützung der NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe angeklagt. Sein Anwalt Jacob Hösl erklärt im Focus, dass sein Mandant aussagen wird.
Carsten S. soll die Mordwaffe, eine Ceska, beschafft haben. Er hat bereits bei der Polizei ein Geständnis abgelegt und ist im Zeugenschutzprogramm aufgenommen worden. Nicht einmal sein Anwalt und seine Familie haben Kenntnis über seinen Wohnsitz. Der Aussage von Carsten S. wird viel Bedeutung beigemessen.
Der Angeklagte lernte als 17-jähriger in Jena den mit ihm angeklagten Ralf Wohlleben kennen, der ihn mit den drei Mitgliedern der NSU bekannt machte. Zuvor hat er bereits erklärt, dass er mit dem Terrortrio durch Anrufe aus öffentlichen Telefonzellen und später auch über Handys Kontakt hielt.
Holger G.: Ich bereue es
Ein weiterer Angeklagter, der wegen Unterstützung der Terrorzelle vor Gericht steht, ist Holger G. Er hatte in einem Brief vom Mai 2012 seine Reue erklärt und geschrieben, dass er aussagen wird. Da er eine Familie hat und keine Fluchtgefahr besteht, wurde er nach mehrmaligem Verhör freigelassen und ebenfalls in einem Zeugenschutzprogramm untergebracht. Man geht davon aus, dass auch Holger G. alles aussagen wird, was er weiß.
Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.