Nicht Nazis sind das Problem, sondern soziale Probleme
Özgün Kaya
Rechtsextremismus ist keine Sache der Vergangenheit und ist nicht mit dem Inkrafttreten des Grundgesetzes am 23. Mai 1949 aus Deutschland verbannt worden. Er ist heute genauso aktuell, wie vor 79 Jahren, als die Nazis an die Macht gelassen wurden. Dies hat einige besondere Gründe; das Versagen der zuständigen Behörden sowie die Ignoranz der Gesellschaft in der wir heute leben. Zu viele schauen weg, zu viele bleiben stumm, in dem naiven Glauben, rechter Terror sei heutzutage nicht real. Leider sind die Opfer dieses Terrors real und wenn nichts dagegen unternommen wird, dann wird auch die Wut real werden.
Es ist kein Geheimnis, dass die rechten Untergruppen (NSU etc.) durch die Parteien (NPD, Pro NRW, DVU etc.) unterstützt werden. Das Geld, was in die Ausbildung eines Neo-Nazis in „Camps“ ausgegeben wird, stammt aus unserer Tasche: es sind Steuergelder. Somit finanzieren wir den rechten Terror, wir finanzieren die Morde. Das ist kein ideologisches Geschwafel, sondern die harte Realität. Durch die Aufnahme rechter in das Parlament, so dachte man, könne man sie kontrollieren – somit wären die Mitglieder und Finanzen offen für die Behörden, doch das Netz der Rechten spannt sich so weit auf, dass nichts klar wird. Nun verweist man auf die Meinungsfreiheit und die Grundrechte, welche im Grundgesetz festgelegt wurden, doch jedem ist klar, dass sie am Ende Nazis bleiben. Mit einem Verbot einer Partei (bspw. NPD) wird die Anzahl rechter Straftaten nicht zurückgehen und auch die Neo-Nazis verschwinden nicht von heut auf morgen. Denn der Kern liegt nicht bei der Partei, sondern bei den Menschen, die diese gründen und unterstützen. Der beste Kampf gegen Nazis ist, wenn man ihnen die politische Grundlage nimmt. Und der beste Ort dafür ist die Schule. Schon im frühen Kindesalter sollte dem Menschen ein soziales Verhalten beigebracht werden. Ich plädiere daher für eine Erweiterung der Unterrichtsfächer, bundesweit. Dieses neue Fach sollte beinhalten: soziale Eingliederung in die Gesellschaft, Toleranz und Respekt vor Anderen (Religionen, Ethnien) und Integration (von deutscher, wie auch ausländischer Seite aus).
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