Charles Dickens – Autor mit Adverb

Wäre Charles Dickens heute noch am Leben, wäre er genau 200 Jahre alt geworden. Doch selbst nach 200 Jahren erhalten seine Romane ihre Aktualität und sind für Google übrigens Grund genug, um ihn dieses Jahr auch mit einem „Doodle“ zu feiern. Doch was war es, das Dickens Figuren vom 19. Jahrhundert den Kindern von heute sogar bekannt macht?

 

Junge Jahre, geprägt durch Arbeit

Charles Dickens kam am 7. Februar 1812 in Landport bei Portsmouth als zweites von acht Kindern auf die Welt und verbrachte seine Kinderjahre in Chatham. Als sein Vater in eine finanzielle Notlage gerät und dadurch in London in Haft kam, war die Familie nun an auf sich alleine gelassen. So begann Dickens, um den Unterhalt der Familie zu leisten, in einer Lagerhalle einer Schuhcremefabrik zu arbeiten. Die Arbeit hielt ihn jedoch stark von seinem regelmäßigen Schulbesuch ab. Viele Biografiker Dickens sagen, dass dieses Ereignis eines derjenigen war, welches ihn in jungen Jahren, wie auch später, stark geprägt haben. Nach einem Jahr wurde Dickens Vater zwar wieder entlassen und er begann wieder mit der Schule, doch die „harte Zeit“ widerspiegelte sich immer wieder in seinen Romanfiguren. Nachdem er die Schule auch beendet hatte, begann er als Schreiber bei einem Rechtsanwalt zu arbeiten und betrieb in dieser Zeit Charakterstudien von Mandaten. Später wurde er als Stenograf bei einem Zivilgericht eingestellt und begann schließlich 1832 als Reporter zu arbeiten. So begann er auch mehr und mehr Schriften zu veröffentlichen und sich dem Schreiben zu begeben.

 

Dickens – Heute aktueller denn je

Wenn es einer war, der mit seinen Romanen gezeigt hat, dass es die gute alte Zeit, in der Kinder noch Kinder sein durften und jeder seinen Wohl und Platz in der Gesellschaft hatte, eigentlich nie gab, dann war es Charles Dickens. Denn mit seinen Beschreibungen des Elends, des sich inmitten der Industrialisierung  befindenden Englands, demaskierte er diese bürgerlichen Illusionen. Genau deshalb wird auch sehr oft behauptet, dass seine Bücher heute aktueller denn je sind. Er schrieb über finanzielle Probleme, Migration, schlechte Bildung und Wohnbedingungen – Dinge, die für Londoner von heute überhaupt nicht fremd klingen. Auch die Entstehung der Romanfigur „Oliver Twist“ war nicht fern vom realen Leben, es war sogar ein eins zu eins übertragenes Abbild dessen. Denn die Schilderung des elenden Lebens Oliver Twists, waren auch stark von seiner Arbeit in der Lagerhalle geprägt.  ”Der Raum in dem Arbeitshaus, wo die Jungen zu Essen bekamen, war eine große steinerne Halle mit einem Kupferkessel an einem Ende, aus dem der Master, der dafür eine Schürze trug, zur Essenszeit die Hafersuppe löffelte. Von dieser festlichen Zubereitung bekam jeder Junge eine Schüssel, nicht mehr. Jungens haben im Allgemeinen einen hervorragenden Appetit. Oliver Twist und seine Gefährten wurden so gierig und wild vor Hunger, dass einer Angst bekam, er könne nachts den Jungen essen, der neben ihm schlief.”

 

Autor mit Adverb

Nicht umsonst steht heute noch der Begriff „Dickensian“ für Ausbeutung, Armut und Rechtlosigkeit und wird als ein Synonym dieser verstanden. Nicht nur in seinen Romanen wies er auf die Situation der Armen und Elenden hin. Auch in seinen Zeitungsartikeln und Flugschriften betonte er diese Lage der Menschen immer wieder und deutete auf den Mangel in der Bildung aber auch in der Hoffnung hin, der durch die Brutalität der Klassengesellschaft, immer mehr verschwand. Er ist auch der bisher einzige bekannte Autor, der ein eigenes Adverb zugeschrieben bekommen hat. Denn heute noch beschreiben Briten Texte, in denen es um Armut und Elend geht, gerne mit dem Begriff „Dickensian“. Dickens hatte zwar das soziale Elend erkannt und beschrieb sie auch mit einer fesselnden Sprache, doch eine wirklich politische Dimension bekam seine Kritik nie. Vielmehr hing er der Vorstellung von Schicksal an und sprach so seine Sehnsucht nach Gerechtigkeit und Glück aus. „Wir müssen Schicksalsschlägen kühn ins Gesicht sehen und dürfen uns nicht einschüchtern lassen. Wir müssen lernen die Komödie zu Ende zu spielen. Wir müssen das Unglück müde machen“, heißt es in David Copperfield, ein anderes wichtiges Werk, was Dickens ausmacht.

 

Kein Systemkritiker

Trotz dem war Charles Dickens der große Erfinder des modernen Romanschriftstellers und der Fortsetzungsgeschichten, die ihm übrigens im Laufe der Zeit ein beträchtliches Vermögen verschafften. Am Ende sprach man sogar von einem zweistelligen Millionenbetrag. Nichtsdestotrotz schaffte Dickens es mit seinen Erzählungen sehr viele zu fesseln und auch die Realität zu zeigen, die der bürgerliche Teil von London ignorierte. Seine Literatur berührte und überzeugte gleichzeitig auch. Dem System aber, welches Verursacher dieses sozialen Elends war, ist und war sie nie zur Gefahr geworden.

 

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One thought on “Charles Dickens – Autor mit Adverb

  • 27/04/2012 at 10:05
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    Also Pressefreiheit ja, aber alles hat ja Grenzen! Hunde einschle4fern, nur weil sie ne bemsmtite Rasse sind? Und was ist mit dem lieben Rotti, der so brav sein Frauli jeden Tag begleitet! Die alte Dame, die ihn schon fcber 10 Jahre hat und fcber alles liebt? Weg nehmen? Den Familienmitglied tf6ten? Weil er ein Kampfhund ist?!? Das ist doch ne Frechheit. Ich hab nen Hund- 5 kilo Hund vor demb4haben manche Menschen auch schon Angst wegen dieser Hetze die zur Zeit in Medien so modern ist! Ein 5kg Hund muss ich zur Seite ziehen und mich davor stellen, damit ein Kind, das panische Angst hat, vorbeigehen kann ohne in die Hose zu machen! Gratuliere, sowas haben die Eltern, die den Medien so alles glauben, erreicht. Sie erziehen neuen Generation Hundehasser und alles nur dank Medien. Wie wird es in 100 Jahren ausschauen? Alle Tiere tot, nur weil sie im Weg stehen, gefe4hrlich oder nutzlos sind?Und das schlimmste sind sogenannten Journalisten die fcber ein Thema schreiben, wo sie NULL Ahnung haben. Zuerst informieren, recherchieren und dann Mund auf! Im Fall von Frau CH.T. am Besten einfach nur Mund zu und ab nach Hause!

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