Berlin und Bonn finden Vermisst-Kampagne unzumutbar!
Der Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit und sein Amtskollege in Bonn, Jürgen Nimptsch, haben sich in einem Brief an den Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich gegen die “Vermisst“-Kampagne ausgesprochen. Beide Bürgermeister halten die Veröffentlichung der Plakatkampagne in ihren Städten für unzumutbar. In dem Schreiben heißt es, auf den Postern werden Fotos von jungen Männern und Frauen gezeigt, bei denen auf den ersten Blick der Anschein erweckt wird, sie würden gesucht werden oder seien gar verdächtig und: „das ist nicht nur missverständlich, sondern löst aus unserer Sicht ein Generalverdacht gegenüber Muslime aus, der dem Zusammenleben und Dialog, aber auch den bereits vorhandenen Aktivitäten gegen Extremismus in unseren Städten schadet.“ Es ist jedoch nicht bekannt, ob diese Städte rechtlich befugt sind eine bundesweite Aktion zu stoppen.
Unterstützung von der IGMG
Oğuz Üçüncü, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Milli Göüş (IGMG) sagte zu der Kritik aus den beiden Städten: „Wir begrüßen den gemeinsamen Vorstoß aus Berlin und Bonn, die umstrittene Vermisst-Plakatkampagne des Bundesinnenministeriums stoppen zu wollen. Es zeugt zudem nicht von Größe, dass sich das Bundesinnenministerium stur zeigt und an der Kampagne weiterhin festhält. Seit der Vorstellung der Kampagne hagelt es Kritik von allen Seiten. Trotzdem hält das Ministerium an der Plakataktion fest und zeigt leider weiterhin keine Einsicht. Mit dieser uneinsichtigen Haltung stellt das BMI lediglich unter Beweis, dass es hier nicht um die Sache geht, sondern einzig und allein darum, den eigenen Willen durchzusetzen, koste es, was es wolle.“
Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.