Auch die Türkei will Zwangsehen strafrechtlich ahnden
Istanbul — Auch in der Türkei sollen Zwangsehen einem Gesetzentwurf zufolge künftig als eigener Straftatbestand geahndet werden. Der Entwurf von mehreren Abgeordneten der religiös-konservativen Regierungspartei AKP von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan sieht eine Haftstrafe von bis zu sechs Jahren bei Zwangsverheiratungen vor, wie die türkische Presse meldete. Bei einem Selbstmord des Opfers der Zwangsehe steigt die Strafe demnach auf bis zu zehn Jahre. Der Gesetzentwurf sieht außerdem die chemische Kastration von Mehrfach-Sexualstraftätern vor.
Der Gesetzentwurf wurde jetzt ins Parlament von Ankara eingebracht. Wann mit einer Verabschiedung zu rechnen ist, ist noch nicht bekannt. Insbesondere in ländlichen Gebieten der Türkei werden viele Frauen gegen ihren Willen von ihren Familien verheiratet. Es hat mehrfach Selbstmorde von Frauen gegeben, die in einer Zwangsehe lebten und keinen Ausweg mehr wussten. Auch die deutsche Bundesregierung will einen eigenen Straftatbestand der Zwangsheirat schaffen; ein Gesetzentwurf dazu ist derzeit im Parlament.
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