Migration macht krank!
Auf dem DGPPN (Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde) Symposium 2012 in Berlin mit dem Titel ”Psychisch krank durch Migration? Perspektiven der Migrationspsychatrie in Deutschland“ haben die Experten betont, dass Migranten aufgrund ihres Migrationshintergrundes im Gegensatz zu Einheimischen fast doppelt so häufig an Krankheiten von Depressionen bis zu Schizophrenie leiden. Doch wegen mangelnde Sprachkenntnisse und kulturelle Differenzen können sie medizinisch nicht ausreichend behandelt werden.
In einem Positionspapier zum Thema wird eine interkulturelle Öffnung gefordert. Prof. Dr. Wolfgang Meier, Lehrbeauftragter an der Universität Bonn, erklärt, dass bedingt durch Sprachproblemen und kulturellen Differenzen oftmals falsche Diagnosen erstellt werden. Meier sagte weiter, dass in vielen Fällen auch Medikamente falsch eingenommen, Therapien ganz vernachlässigt werden und “Wir brauchen Dolmetscher in den Kliniken“.
Beängstigende Selbstmordraten
Zwischen den Erkrankungen von Frauen und Männern gibt es keine Unterschiede, so Iris Calliess von der Universität Hannover, allerdings können Frauen mit seelischem Druck besser umgehen. Trotz dessen ist die Suizidrate unter jungen Türkinnen doppelt so hoch wie unter gleichaltrigen Deutschen, so Calliess und erklärt, dass ältere türkische Frauen häufig unter Magen- und Kopfschmerzen leiden. Suchtprobleme und Suizid treten bei osteuropäischen Jugendlichen in der Regel öfter auf als bei anderen.
Auf dem Symposium wurde gefordert, dass jedes Krankenhaus ihren Patienten einen Migrantenvertreter zur Verfügung stellen sollte. Die Begründung, dass dieser Vorschlag aufgrund von beschränktem Gesundheitsbudgets nicht durchführbar ist, sehen die Ärzte als zu kurzsichtig und erklären: „Leider sind die Folgekrankheiten der Patienten wesentlich teurer.“
Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.