Waren die NSU-Terroristen V-Leute?

Über Jahre hinweg haben die drei NSU-Terroristen Mundlos, Böhnhardt und Zschaepe ungehindert acht Türken, einen Griechen und eine Polizistin erschossen. Nach dem Bekanntwerden der bestialischen Mordserie kommen immer mehr Details zum Vorschein, die die Ermittler in ausweglose Erklärungsnot bringen.

Unter anderem steht aktuell die Frage im Raum, ob die drei NSU-Mitglieder für den Verfassungsschutz gearbeitet haben. Dieser Vorwurf ergibt sich aufgrund der vielen V-Leute um sie herum. Unter anderem war Thomas S., der zeitweise mit Beate Zschäpe liiert war und die Terrorgruppe mit Sprengstoff versorgt hat, im Auftrag der Berliner Polizei für den Verfassungsschutz tätig.

Wer hat das Trio beschützt?

Es ist verdächtig, dass die NSU-Terroristen so einfach Morde begehen konnten, obwohl es in ihrem Umfeld so viele V-Leute gab. Ohne die bewusste oder unbewusste Unterstützung des Geheimdienstes und der Polizei hätten die Mörder nicht so lange unerkannt bleiben können, so die Vorwürfe. Die Frage ist, wer diese drei Terroristen beschützt hat? Vielleicht wurden entschiedene Akten vernichtet, um das Bekanntwerden von noch tieferen Verwicklungen und Beziehungen zu verhindern.

Ausweise wurden vergessen

Einer der wichtigsten Details sind die Ausweise, die Böhnhardt und Mundlos bei sich trugen als die NSU zum ersten Mal in Erscheinung trat. Diese Ausweise bekommen normalerweise nur Mitarbeiter des Geheimdienstes, allerdings wurde diese Tatsache nicht weiterverfolgt, sondern verdunkelt. CSU-Innenexperte Hans-Peter Uhl erklärte damals: „Dieser Fall kann zu einem Geheimdienst-Skandal werden. Ich habe das Gefühl, dass diese Sache noch interessant wird. Eine Möglichkeit ist, dass das Geheimdienst mehr über die Hintergründe weiß als bisher bekannt war.“

Der V-Mann bei der Berliner Polizei Thoma S., der mit Beate Zschäpe befreundet war, hat das Landeskriminalamt mindestens fünf Mal über den Aufenthaltsort des Trios informiert, heißt es. Zum ersten Mal 2002 und mehrmals 2005 – Thomas S., wusste, wo sich Uwe Mundlos, Beate Zschäpe und Uwe Böhnhardt befanden.

Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.

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