900 Türken im Mordverhör!
Der NSU-Untersuchungsausschuss des bayrischen Landtages hat die Ermittlungsbehörden in Bayern aufs schärfste kritisiert. Die Abgeordneten werfen besonders dem bayrischen Verfassungsschutz einseitige Ermittlungen im NSU-Fall vor.
Es wird betont, dass die Polizisten nicht in der rechten Szene nach den Mördern gesucht haben. In München und Nürnberg wurden über 900 türkische Geschäftsleute verhört ohne auf eine Spur zu stoßen. Im Vergleich dazu wurden nur neun rechtsextreme Hinweise untersucht, so der Untersuchungsausschuss.
Der Geheimdienst war ”ahnungslos, wirkungslos, verdächtig“.
Weiter wird gefordert, dass der bayrische Verfassungsschutz dringend reformiert werden muss. Der Untersuchungsbericht wurde von allen Parteien übereinkommend freigegeben. Darin werden die Mitarbeiter des Verfassungsschutzes als “ahnungslos“, seine Struktur als ”wirkungslos“, seine Beziehungen zu den V-Männern als “verdächtig“, die Zusammenarbeit mit anderen Behörden als “ungenügend“ und ihre Ermittlungen als “nicht transparent“ bezeichnet. Die Abgeordneten betonten in dem Bericht, dass der bayrische Verfassungsschutz den Wandel und die Radikalisierung in der rechtsradikalen Szene nicht bemerkt hat.
Während die Mitglieder des Untersuchungsausschuss die Beziehung zu den V-Männern in Frage stellen, erklären sie, dass die Aktivität einiger V-Leute in der rechten Szene bekannt war. Auch wenn die beauftragten V-Leute nichts von den Morden wussten, zwei von ihnen kannten Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos, so das Urteil des Ausschusses.
Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.