Wird der Optionsmodell-Fehler korrigiert?

Das Optionsmodell zwingt zehntausende junge Türken dazu sich bis zu ihrem 23. Lebensjahr zwischen dem Herkunftsland ihrer Eltern und Deutschland zu entscheiden. Während der Koalitionsverhandlungen wurde beschlossen diese Pflicht abzuschaffen. Doch eine allgemein gehaltene Formulierung im Koalitionsvertrag führt nun zu einer weiteren Diskussion, die auf Kosten derjenigen geht, die kurz vor der Entscheidung für die eine oder andere Staatsbürgerschaft stehen.

Die SPD besteht darauf, dass die Doppelte Staatsbürgschaft für alle Kinder mit Migrationshintergrund gelten soll, die in Deutschland geboren worden sind. Die CDU und CSU bestehen darauf, dass nur diejenigen die Doppelte Staatsbürgerschaft bekommen, die in Deutschland “geboren“ und ”aufgewachsen“ sind. Nun ist die Frage, ob es eine entsprechende Korrektur im Koalitionsvertrag geben und wie viel Zeit diese Korrektur beanspruchen wird.

Rechtswissenschaftler halten es für schwierig zu belegen und zu beweisen, wer in Deutschland aufgewachsen ist und weisen darauf hin, dass diese Vorraussetzung einen enormen bürokratischen Aufwand mit sich bringt. Prof. Christina Langenfeld, Vorsitzende des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration, erklärt, dass es nicht gerecht ist, die Bedingung in Deutschland aufgewachsen zu sein mit dem Schulbesuch hier im Lande zu verbinden. Sie betont, dass diese Vorraussetzung zu Diskriminierungen führen kann. Der Staatsrechtler Prof. Josef Isensee fordert die ganzheitliche Abschaffung des Optionsmodells. Er schlägt vor, dass jeder Jugendliche mit Migrationshintergrund, der bereit ist sich in die deutsche Gesellschaft einzufügen auch die deutsche Staatsbürgerschaft bekommt.

Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.

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