Wer ist Peggys Mörder?
Im Fall “Peggy“ gibt es nach zwölf Jahren eine neue Wendung. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen vorbestraften Kinderschänder aus Halle. Die Polizei hat den 29-jährigen Mann, ein Freund der, festgenommen.
Wie nun bekannt wurde, hat der Mann, der zum Tatzeitpunkt 17 Jahre alt war, die Aufmerksamkeit der Polizei mit falschen Aussagen und Hinweisen von sich abgelenkt. Er soll der Polizei damals gesagt haben, dass Peggy wie eine kleine Schwester für ihn war.
Herbert Potzel, der bayrische Oberstaatsanwalt, hat bestätigt, dass gegen den Mann ermittelt wird. Er wurde in der Vergangenheit wegen sexuellen Missbrauchs der eigenen Tochter zu sechs Jahren Haft verurteilt.
Bis heute gilt der geistig behinderte Türke Ulvi Kulaç als Peggys Mörder. Er wurde 2004 zu lebenslanger Haft verurteilt, obwohl er immer wieder beteuert hatte, das kleine Mädchen nichts angetan zu haben. Sein Anwalt Michael Euler hatte sich an die Staatsanwaltschaft gewandt, um das Unschuld seines Mandaten beweisen zu können. Seit letzten Jahr haben die Ermittler den Fall “Peggy“ erneut aufgerollt. Die Staatsanwaltschaft wird im Oktober entscheiden, ob das Urteil gegen Kulaç erneut verhandelt wird oder nicht. Doch sollte der inzwischen als verdächtig geltender Mann gestehen, würde Ulvi Kulça ohne einen weiteren Prozess frei kommen.
Die damals neunjährige Peggy Knobloch war am 7. Mai 2001 nicht von der Schule nach Hause gekommen. Das kleine Mädchen verschwand spurlos auf dem Heimweg. Obwohl ihre Leiche bis heute nicht gefunden wurde, kam der geistig behinderte Türke Ulvi Kulaç im Oktober 2002 in U-Haft. Er wurde ohne Rechtsbeistand verhört und gestand die Tat. Später zog er seine Aussage zurück, wurde aber trotzdem 2004 zur lebenslanger Haft verurteilt. 2005 wurde die Berufung gegen das Urteil abgelehnt. Ulvi Kulaç sitzt seine Strafe in einer psychiatrischen Klinik in Bayreuth ab.
Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.