Polizei verwanzt Mordauto
Am 9. September 2000 wurde der türkische Blumenhändler Enver Simsek erschossen. In seinem mobilen Verkaufstand, einem Kastenwagen. Heute weiß man, dass der 38jährige Mann das erste Opfer einer unfassbaren Mordserie war. Das Terror-Trio „Nationalsozialistischer Untergrund“ brachte in 11 Jahren ungehindert zehn Menschen, darunter acht Türken um. Doch damals ermittelt die Polizei in eine ganz andere Richtung. Ins Visier der Ermittler rückten die Ehefrau und der Schwager des Mordopfers. Es bestehe der Verdacht „dass die Betroffenen mit den Tätern in Verbindung stehen“, heißt es in dem Beschluss des Amtsgerichts in Nürnberg, das einen Monat nach der Tat Abhörmaßnahmen anordnete.
Wie der Focus berichtet statten die Ermittler den Kastenwagen mit Abhörwanzen aus bevor sie es nach der Tat der Familie zurückgaben. Kurz danach wurden Simseks Frau und Schwager zur Vernehmung nach Nürnberg eingeladen und sie reisten am 12. Oktober 2000, wie die Polizei geplant hatte, mit dem verwanzten Kastenwagen dorthin. Doch die von der Polizei belauschten Gespräche erwiesen sich als bedeutungslos für die Ermittlungen zum Mordfall und konnten den Verdacht gegen die beiden Angehörigen nicht verhärten.
Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.