NSU-Prozess: ”Ich habe ihn gesehen!“
Am 76. Verhandlungstag im NSU-Prozess sagte der 24-jährige Ahmed A. aus. Der Zeuge des Mordes an Halit Yozgat in Kassel war vorher dreimal nicht vor dem Gericht erschienen. Ahmed A. erklärte wie in einer ersten Aussage erneut, dass er am Tattag einen großen, kräftigen Mann mit kurzen Haaren, und dünner Brille ins Internetcafe eintreten sah. Später wurde bekannt, dass diese Person der V-Mann Andreas Temme ist. Der Zeuge sagte: „Ich will nichts falsches sagen. Aber ich sah eine Person mit einer Tüte in der Hand. Der Deutsche, der einige Minuten am Computer saß, stand auf und wenig später hörte ich ein Knall. Ich habe gedacht, dass ein Ordner runtergefallen ist. Als ich dem Lärm folgend nach vorne gegangen bin, sah ich den Cafébesitzer auf dem Boden liegen. Ich dachte, er hat sein Kopf am Tisch gestossen. Dann versuchte ich zu helfen, aber in dem Moment kam Vater Yozgat.“
Andre E., der ebenfalls als Angeklagter vor dem Gericht steht, kam gestern mit einer Tasche des Labels ”No fight – No Glory“ in den Saal, die besonders in der rechtsextremen Szene beliebt ist. Auf der Tasche war ein Schlagring als demonstratives Dekoelement angebracht. Die Frage ist, wie diese ”Waffe“ die Sicherheitskontrollen bestehen konnte. Denn Schlagringe gelten in Deutschland als illegal.
Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.