Kurden schockieren die Türkei / VON JÜRGEN GOTTSCHLICH

Ein Bündnis kurdischer Organisationen fordert die Unabhängigkeit durch eigene Sprache, Regierung, Armee, Flagge und Hymne. Ministerpräsident Erdogan spricht von Sabotage.

ISTANBUL taz | Erstmals in der langen Auseinandersetzung um die Rechte der kurdischen Minderheit in der Türkei hat jetzt eine einflussreiche Gruppe kurdischer Intellektueller einen Plan für ein autonomes Kurdistan innerhalb der Türkei vorgelegt. Das Autonomie-Modell, das auf Vorstellungen des inhaftierten PKK-Chefs Abdullah Öcalan zurückgeht, beschränkt sich nicht auf die Forderung, Kurdisch als zweite Amtssprache einzuführen. Es beschreibt eine kurdische Region, deren Autonomie nicht mehr weit von einer staatlichen Unabhängigkeit entfernt ist.

Gefordert werden nicht nur ein eigenes Parlament und eine regionale Regierung, sondern auch eine eigene Flagge und Hymne sowie eigene Streitkräfte. Hinter der Erklärung stehen sowohl die militante PKK als auch auch die legale kurdische Partei BDP und ein breites Spektrum unabhängiger Kurden. Obwohl der Vorsitzende der kurdischen BDP, Selahattin Demirtas, das Autonomiemodell als Diskussionsvorlage deklarierte, gaben sich Regierung und Opposition sowie der größte Teil der veröffentlichen Meinung schockiert über die weitgehenden Forderungen, die aus der kurdischen Region erhoben wurden.

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