Integrationsgipfel: Teilnehmer enttäuscht
Der Großteil der 120 Teilnehmer des vierten Integrationsgipfels im Bundeskanzleramt war mit dem Ergebnis der dreistündigen Debatte enttäuscht. Erstens hatten sie keine Möglichkeit zu intervenieren und zweitens wurde die anhaltende Integrationsdiskussion in Deutschland nicht zur Sprache gebracht. Die wichtigsten Vertreter der türkischen Zivilorganisationen haben wie folgt dazu Stellung genommen:
Kenan Kolat, Vorsitzender der türkischen Gemeinde in Deutschland erklärte hierzu: “Solche Debatten sind im Grunde genommen richtig, diesmal hat sich das jedoch als reine Showveranstaltung herausgestellt. 4 bis 5 Teilnehmer durften eine Rede halten, über deren Inhalt konnte jedoch nicht diskutiert werden. Es war ein einziger Monolog. Der nationale Integrationsplan wurde vereinbart, jedoch weiss keiner wirklich, worum es dabei geht. Die Teilnehmer wurden über den Inhalt und den Ablauf der Integrationsgipfel nicht unterrichtet. Über den steigenden Rassismus wurde nicht gesprochen. Ich bin sehr enttäuscht, denn auf Migranten kommen in Deutschland schwere Zeiten.”
Recep Keskin, Vorsitzender des türkischen Unternehmerverbandes in Europa, sagte: „Alles was in den letzten fünf Jahren zur Integration positiv beigetragen hat, wurde durch Sarrazin und Seehofer niedergeschmettert. Beim Gipfel habe ich festgestellt, dass sie keine Kritik ertragen können. Sie sind dafür zu sehr politisiert“.
Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.