Gleichberechtigung statt Integration
Vizeministerpräsident Begier Bozdağ hat an der Eröffnung der zweiten “Erweiterung der Kapazitäten von Zivilorganisationen und Bildungsprogramm“ teilgenommen, die vom Ministerium für Auslandstürken und verwandte Völker organisiert wurde.
Bozdağ betonte, dass 6,5 Millionen Türken im Ausland leben und diese 5.000 Zivilvereine gegründet haben: „Dies ist eine große Stärke, eine Möglichkeit, eine Kraft!“ Die Vereine müssen an der Lösung der gesellschaftlichen Probleme eine aktivere Rolle übernehmen, so Bozdağ und: „Sie müssen in den Ländern, in denen sie sich befinden darum kämpfen ihre Kinder, Enkelkinder zu retten und ihnen eine bessere Zukunft zu bieten.
Er wies darauf hin, dass die politischen Differenzen in der Türkei auch im Ausland bestehen. Bozdağ erklärte, dass man gegen Rassismus und Islamphobie angehen, bei der Lösung der Bildungsprobleme zusammenarbeiten muss. Anstatt gegeneinander müssen die Zivilvereine miteinander arbeiten, so Bozdağ.
Die Türken im Ausland müssen sich auch in der Politik aktiv einbringen. Die türkische Gesellschaft kann der entscheidende Faktor beim Aufstieg in die politische Führungsebene sein, so Bozdağ und wies auf die 11 türkischstämmigen Abgeordneten hin, die es bei der letzten Wahl in den Bundestag geschafft haben. Bozdağ: „Ich gratuliere den gewählten und hoffe, dass sie diesen Erfolg auch in anderen Bereichen wiederholen werden. Denn sie haben das Potential dazu.“
Einige Gesellschaftsschichten verstehen unter Integration Assimilation, so Bozdağ und: „Wenn man unter Integration versteht, dass die Menschen wie die Deutschen oder die Franzosen werden, dann ist das nicht Integration. Wir sind jederzeit für eine Integration. Die Türken haben weder in Europa noch in Amerika Integrationsprobleme. Das Problem ist die Gleichberechtigung. Das Problem ist die Kultur des Zusammenlebens und das man das schafft. Es ist wichtig, dass die türkischen Zivilvereine den Begriff Integration aus ihren Programmen streichen und dafür Gleichberechtigung einsetzen.“ Integration als Wort hat etwas abstoßendes und: „Integration ist abwertend, erniedrigend. Wir haben das nicht verdient. Unsere Bürger sind Menschen, die sich ihrem Umfeld am schnellsten anpassen.“
Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.