Er soll auch uns repräsentieren!

Die türkische Gesellschaft in Deutschland wünscht sich von Joachim Gauck (72), der am Sonntag zum 11. Bundespräsidenten gewählt wurde, dass er auch sie repäsentiert und sich gegen Rassismus einsetzt. Gauck, der mit 991 von 1228 gültigen Stimmen gewählt wurde, ist ein ehemaliger Kirchenfunktionär und Menschenrechtler, erinnert die türkische Gesellschaft und hofft, dass er sie gegen die zunehmende Diskriminierung schützt. Die Mehrheit der Türken erwartet, dass Gauck die positiven Botschaften von dem ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff fortsetzt.

Hüseyin Avni Karslioglu (türkischer Botschafter in Berlin):
Das eine Vielzahl von türkischstämmigen Deutschen an der Wahl teilgenommen haben zeigt, dass die harte Schale Deutschlands aufgebrochen ist, die Mehrheit, Menschen mit Migrationshintergrund, zunehmend in die Gesellschaft integriert, mehr als zum integrieren zum mitmachen anregt ist ein gutes Zeichen. Wir hoffen, dass das so weitergeht”.

Bilkay Öney (Integrationsministerin in Baden-Württemberg):
Die ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau und Christian Wulff haben beim Thema Ausländer die Messlatte sehr hoch gelegt. Ich hoffe der neue Bundespräsident wird zeigen, dass er der Bundespräsident von allen Menschen in diesem Land ist. Dafür muss man ihm eine Chance geben.

Cem Özdemir (Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen):
Gauck hat eine beeindruckende Rede gehalten. Er hat bereits zuvor, wenn er an Gruppenmeetings teilgenommen hat, gute Sachen gesagt. Gauck zeigt bei jeder Gelegenheit, dass er ein wortgewandter Redner ist. Ich denke, dass er so auch die Menschen gewinnen wird, die Abstand zur Politik halten.

Mevlüde Genc (Opfer des Solingen Anschlages):
Wir dürfen uns hier nicht wie Fremde fühlen. Unsere Kinder und Enkelkinder sind hier aufgewachsen. Wir haben nicht die Chance hier Angst zu haben. Weil wir bleiben werden, brauchen wir einen klugen, erfahrenen Bundespräsidenten. Ich hoffe er wird erfolgreich sein und uns von den Deutschen trennen.

Schutz für Migranten

Sibel Göztaslar (Rechtsanwältin):
Er soll uns nicht als Fremde betrachten, Moslems und Christen als gleichwertig sehen. Außerdem erwarten wir, dass er uns gegen die zunehmende Diskriminierung schützt. Er soll akzeptieren, dass es verschiedene Kulturen gibt und mit ihnen einen Beziehungen aufbauen.

Atila Karabörklü (türkische Gesellschaft Rhein-Main):
Er muss auf dem höchsten Niveau zur Sprache bringen, dass die Migranten und die türkische Gesellschaft mit ihren eigenen kulturellen Werten ein Teil Deutschlands sind. Im Kampf gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit muss er die Politiker führen.

Wir wollen fühlen, dass er auch unser Bundespräsident ist”

Murat Kilic, Ayşe Gin, Ayten Sökmen, Yasemin Yildirim, Filiz Eroglu:
Der frühere Bundespräsident Christian Wulff hat in seinen Botschaften deutlich gemacht, dass er sich für Migranten einsetzt. Von Gauck erwarten wir, dass er mit seiner Haltung und seinen Aussagen uns fühlen lässt, dass er auch unser Bundespräsident ist. Er soll ein Staatsmann sein, der auch die Türken umarmt.

Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.

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