Zwei Brände in Bremen – türkische Familien überleben knapp

Am frühen Sonntagmorgen wurden zwei Häuser in derselben Straße im Bremer Stadtteil Gröpelingen angezündet, eines davon gehört dem Türken Engin Sarıkaya. Um 05:51 Uhr brannte es erst in der Heerstrasse 368. Das Feuer wurde im Keller und im zweiten Stock gelegt. Die elf Bewohner des dreistöckigen Hauses, darunter auch die türkische Familie Uğur, kamen mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus.

Keine zwei Stunden später, um 07:48 Uhr, brannte es einige Häuser weiter in der Heerstrasse 231. Im fünfstöckigen Mehrfamilienhaus von Engin Sarıkaya, in dem drei türkische, zwei arabische und eine bulgarische Familie wohnen. Auch brach das Feuer im Keller aus. Der mutmassliche Brandstifter hat die Scheiben der Haustür eingeschlagen, brennendes Material reingeworfen und auch die Mülltonnen draußen angezündet. Bei beiden Häusern breitete sich das Feuer über die Treppenflure aus und versperrte den Bewohnern jede Fluchtmöglichkeit. Ein Schreckensszenario, das glücklich endete. Die Menschen, die im Schlaf von dem Brand überrascht wurden, retteten sich, in dem sie aus den Fenstern sprangen und auf das Dach flüchteten. Wie durch ein Wunder kam niemand ums Leben, doch 31 Menschen wurden verletzt, darunter neun Kinder und ein Baby.

Die Feuerwehr rückte mit Dutzenden Einsatzfahrzeugen und 150 Rettungskräften an. Es ist ein Glück im Unglück, dass die Brände nacheinander und nicht gleichzeitig ausgebrochen sind, so die Feuerwehr. Der Schaden allein beim ersten Brand beläuft sich auf ungefähr 100.000 Euro.

Der türkische Generalkonsul in Hannover, Tunca Özçuhadar, erklärte, dass sie diese Brandstiftungen aus nächster Nähe verfolgen. Der Fall wurde dem stellvertretenden Konsul, dem Attaché und den türkischen Vereinsvorsitzenden anvertraut, so der Generalkonsul und: „Unser einziger Trost ist, dass niemand ums Leben gekommen ist. Den Verletzten wünsche ich eine schnelle Genesung.“

Der Bremer Innensenator Ulrich Maeurer sagte in einer Presseerklärung, dass der Brandstifter vor der Tat erste eine Pfandflasche aus einem Auto gestohlen hat und anschließend mit blutigen Händen an einer Tankstelle gesehen wurde. Nach dem zweiten Brand beobachtete der 22-jährige Täter sein Werk aus der Ferne und wurde dabei gefasst. In seiner Tasche fanden die Ermittler Streichhölzer und Feuerzeug. Der vorbestrafter Täter soll ein “psychisch auffälliger“ Intensivtäter und Feuerteufel sein, der bisher nicht ausländerfeindlich aufgefallen ist, so Maeurer.

Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.

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