Zschäpe, die Knast-Queen

Die Hauptangeklagte im NSU-Prozess, Beate Zschäpe, hat im Stadelheim Gefängnis in München ihr eigenes Reich gegründet. Eine Mitinsassin Zschäpes erklärt gegenüber SABAH, dass die einzige überlebende des NSU-Trios in der Haftanstalt ein Machtgefüge aus Beziehungen, Günstlingswirtschaft, Zuneigung und Bedrohung aufgebaut hat. Die Frau mit dem Alibinamen ”Renate Wilmers“ betont: „Alle, die Reue von ihr erwarten, werden eine schreckliche Enttäuschung erleben.“

Sie teile mit Zschäpe Dusche, Küche und Flur, so Wilmers und: „Beim Haftgang sind wir uns immer wieder begegnet. Es war unerträglich für mich ihr so nahe zu sein.“ Zschäpe sei in der Zelle 124 untergebracht, sei gleich nebenan, erzählt Wilmers und stellt klar: „Sie benimmt sich so als würden die Anklagen der Staatsanwaltschaft sie überhaupt nichts angehen. Als wäre sie sicher, dass ihr nichts passieren wird solange sie schweigt. Sie spielt die Rolle der Schülerin auf der Klassenfahrt. Ihre Zelle ist voll mit Herzschmuck,  Postkarten, Fotos und eigenen Dekos.“

Wilmers sagt, dass andere Häftlinge sich Autogramme von Zschäpe holen und ihr sagen, dass sie Zschäpe aus dem Fernsehen kennen. „Dass die NSU solange nicht aufgeflogen ist, liegt auch daran, dass Zschäpe ihre Rolle als naives Mädchen sehr gut spielen kann. Aber ich habe ihr wahres Gesicht gesehen. Eine Freundin von Zschäpe hat eine Ausländerin mit den Worten: „Zschäpe hat mir versprochen, dass sie dich fertig machen wird!“ bedroht.“ Den Vorsitzenden Richter Götzl bezeichnet Zschäpe als ”Schwein“, so Wilmers und betont, dass die Angeklagte erklärt habe: „Man will noch zwei Personen als Zeugen aufrufen. Wenn die aussagen, werde ich dafür sorgen, dass sie das bereuen.“ Als ein Mithäftling Zschäpe belächelte, weil sie keinen Brief bekam, sagte diese ”Ich werde dein Gesicht nicht vergessen. Das wirst Du bereuen.“

Die Frau geht auch auf die viel diskutierte Garderobe von Zschäpe ein, die bei jeder Verhandlung etwas anderes trägt. Zschäpe sein mit sechs Klamottenkartons von Köln nach München gebracht worden. Normalerweise darf jeder tragen, was er möchte, aber die Anzahl der Kleidungsstücke sei begrenzt, aber: „Bei Zschäpe hat man eine Ausnahme gemacht. Weil ihre Zelle klein ist, hat sie sogar einen eigenen Kleiderschrank.“

Außerdem genießt Zschäpe weitere Vorzugsbehandlungen. Wilmers ”Abgesehen davon, dass ihre Zelle nie durchsucht wurde, haben alle Sie sehr gut behandelt. Die Beamten haben fast eine freundschaftliche Beziehung zu ihr aufgebaut. Sie haben Angst gehabt, dass sie belangt werden, falls Zschäpe etwas passieren sollte. Sie hat auch keine Geldsorgen. Sie hat immer für 100 bis 200 Euro eingekauft. Haarfarbe, Kosmetikprodukte, Selter, Zigaretten, Schokolade, … Sie konnte alles kaufen. Einmal hat sie 21 Pakete Thunfisch besorgt.“

Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.

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