Was wenn die Türken sich so verhalten hätten…

Die Kritik am Ausschluss der türkischen Presse an dem NSU-Prozess am 17. April wächst. Der stellvertretende türkische Ministerpräsident Bekir Bozdağ erklärt: „Wir haben gefragt, warum die türkische Presse keine Plätze bekommt. Wir wurden mit der Antwort, das die Plätze nach Anmeldereihenfolgen vergeben wurden, konfrontiert. Der Vorsitzende Richter hätte die türkischen Pressemedien berücksichtigen können, hat er aber nicht.“

In seiner Rede vor der Diplomatischen Korrespondenten Association sagte Bozdağ: „Wenn in der Türkei bei einem Prozess vor einem türkischen Gericht , in dem es um deutsche Opfer geht, und die Täter Türken wären die Deutsche Presse ausgeschlossen wäre, würde es wohl einen Urknall geben. Aus Berlin, Paris, Brüssel, Straßburg würde es Vorwürfe regnen wie: In der Türkei gibt es keine Demokratie, keine Justiz, keine Menschenrechte, keine Gerechtigkeit.“

Es handelt sich um eine sehr wichtige Verhandlung, so Bozdağ und: „Der Vorsitzende Richter zeigt beinahe, das er nicht neutral ist. Es gibt keine Erklärungen. Dies ist ein Beweis für die bekannte, europäische Doppelmoral.“

Die Türkei steht hinter euch!

Der Europaminister und EU-Chefunterhändler Egemen Bağış sagte: „Es ist gut zu wissen, dass unsere Brüder und Schwestern in Deutschland nicht alleine sind und eine starke, entschlossene Türkei hinter ihnen steht. Wir verfolgen die Entwicklungen genauestens und werden sie weiter beobachten. Aus der Türkei wird der Vorsitzende der Deutsch-Türkischen Parlamentarier-Freundschaftsgruppe, Çağatay Kılıç an dem Prozess teilnehmen. Der stellvertretende Vorsitzende der AKP für Außenbeziehungen, Metin Külünk, ist an dem Fall dran.“ Zum Ausschluss der türkischen Presse erklärt er: „Als Bürger dieses Landes, habt ihr Rechte und ich erwarte, das ihr sie in Anspruch nimmt.“

Mehmet Daimagüler, Anwalt der Opferfamilien, erklärte, dass der Ausschluss der türkischen Medien ein Fehler ist und: „Meiner Meinung nach hat das Gericht somit bewiesen, was uns in den nächsten drei Jahren erwartet.“

Druck aus der Türkei

Mit der Schlagzeile “Türkei erhöht den Druck“ haben deutsche Medien berichtet, dass der türkische Außenminister Ahmet Davutoğlu bei seinem Amtskollegen Guido Westerwelle angerufen und um Plätze für türkische Medienvertreter im Gerichtssaal gebeten hat. Westerwelle hat Verständnis für diese Bitte gezeigt aber auf die Unabhängigkeit der Richter hingewiesen.

SABAH wird als Zeitung juristisch gegen diese Gerichtsentscheidung vorgehen und eine Klage gegen den Ausschluss aus dem Prozess einreichen.

Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.

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