Türkei befürchtet Bürgerkrieg in Syrien
Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu hat am Montag zehn syrische Oppositionelle unter der Führung vom Vorsitzenden des Syrischen Nationalsrates Burhan Ghalioun in Ankara empfangen. Der Außenminister hat die Vertreter der syrischen Delegation zu einem friedlichen Kampf gegen das Regime aufgerufen.
Bei einem Pressekonferenz sagte der türkische Premierminister Erdogan: „Die Situation in Syrien entwickelt sich zu einem Bürgerkrieg, zu einem Krieg zwischen den Religionen, Rassen und Volksgruppen.“ Erdogan hat 2011 den syrischen Präsidenten Baschar el-Assad mehrmals zum Rücktritt aufgefordert und immer wieder betont, dass eine Regierung, das auf sein eigenes Volk schiesst keine Unterstützung erwarten darf.
Die Türkei und Syrien haben eine 920km lange gemeinsame Grenze. Im Falle eines Bürgerkrieges erwartet die Türkei eine große Flüchtlingswelle. Bereits heute haben über 7.200 Syrer Zuflucht im Nachbarland gesucht und gefunden. Außerdem befürchtet Erdogan, dass ein Bürgerkrieg in Syrien auch schwere Folgen für die Türkei haben kann, weil in beiden Ländern die gleichen religiösen und ethnischen Gruppen leben.
Seit November 2011 hat die Türkei die Sanktionen gegen Syrien stark verschärft. Die Konten des syrischen Staates wurden eingefroren. Die Gelder der führenden Regimevertreter und von regimenahen Geschäftsleuten wurden gesperrt. Außerdem hat die Türkei die Lieferung von Waffen und Militärmaterial gestoppt. Die politischen und strategische Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern wurde eingestellt und syrischen Regierungspolitikern Einreiseverbot in die Türkei erteilt. Der türkische Außenminister betonte, dass man mit diesen Maßnahmen nicht das syrische Volk, sondern die syrische Regierung treffen möchte. Man hoffe, dass die Machtinhaber in Syrien einen Weg finden, Frieden mit dem eigenen Volk zu schliessen.
Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.