Sind Graue Wölfe in “Döner-Morde” verstrickt?

Sind Graue Wölfe in “Döner-Morde” verstrickt?

Fahnder sind überzeugt: die acht Türken und ein Grieche wurden durch die Allianz türkischer Nationalisten ermordet

Der Spiegel berichtet in seiner neuesten Ausgabe über die als “Döner-Morde” bekannte Mordserie, in der zwischen 2000 und 2006 bisher acht türkische Kleinhändler und ein Grieche, Mitinhaber eines Kleingewerbes, am helligten Tage hingerichtet wurden. Die Ermittler stehen seitdem vor einem Rätsel. Weder gibt es Zeugen, noch Hinweise, die zur Aufklärung des Falles in irgend einer Art beitragen könnten. Im Grunde tappen die Ermittler in Nürnberg wie auch die eigens eingerichtete Sonderkommission “Bosporus” im Dunkeln. Nur die Tatwaffe ist bekannt, die bei allen Opfern verwendet wurde; eine Ceska Typ 83, aus tschechischer Produktion.

Seither wurden alle möglichen Spuren verfolgt, im Drogen-, Glücksspiel- und Schutzgeldmilieu, die aber ins Leere liefen. Seit dem letzten Mord in Kassel, bei der ein Internetcafe-Betreiber am 6. April 2006, also vor knapp 5 Jahren ermordet wurde, können auch keine weiteren Morde festgestellt werden, die in Zusammenhang stehen. In Nürnberg geht man deshalb notgedrungen davon aus, dass die Morde von einem Psychopaten, der eventuell als Handelsvertreter in Hamburg, Rostock, Dortmund, Kassel, Nürnberg und München unterwegs war, begangen werden konnten.

Die seit geraumer Zeit unter der “Besondere Aufbauorganisation (BAO) Bosporus” zusammengeschlossene Sonderkommission geht aber einer anderen These nach und ist mittlerweile überzeugt, dass die Grauen Wölfe, der türkische Geheimdienst und die türkische Mafia in einer Allianz in Deutschland tätig ist und auch für die Morde mitverantwortlich ist. Die Mutmaßungen werden damit begründet, dass mit dem Mord an dem Internetcafe-Besitzer, die Mordfälle abrupt beendet wurden, nach dem die Sonderkommission den Tätern zu nahe gekommen sei. Auch die Angst soll eine Rolle spielen. Die Ermittler würden irgendwann auf eine “Mauer des Schweigens” treffen, berichtet Der Spiegel. Die Angst löse der “Tiefe Staat” aus, der Allianz der Grauen Wölfe, der MIT und der Mafia. Aber, auch hier fehlen letztendlich die Beweise.

Dennoch ist man sich sicher, dass die Allianz dahinter steckt und verweist dabei auf Informanten. Einer dieser Informanten der dem Spiegel glaubwürdig erscheint, meint, die Mitglieder der Allianz würden in Deutschland ebenfalls Geschäfte betreiben, und mit Hilfe von Killern und Drogenhändlern die Morde begehen. Weitere Informanten sollen ebenfalls in diesem kriminellem Milieu tätig gewesen sein und bestätigen die Sonderkommission in ihren Vermutungen. Einer dieser Informanten, ein gewisser Serif der etwa 40 Jahre alt und Mitte der achtziger Jahre von der JITEM rekrutiert worden sein soll, habe 20 Jahre mitgemacht, davon 15 Jahre in Deutschland verbracht. Die Ermittlergruppe in Nürnberg wiegelt auch hier ab. Alle Angaben die von Verdächtigen preisgegeben wurden, haben sich letztendlich nicht bestätigt. Auch eine gewisse Liste von weiteren Mordopfern sei nie aufgetaucht oder gefunden worden. Inzwischen gibt es auch Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Informanten. So dreht sich die Polizei, das Landes- und Bundeskriminalamt weiterhin im Kreis und geht allen erdenklichen Hinweisen nach.

Dagegen meldet die Süddeutsche am 4. Februar 2011, dass im November im französischen Perpignan zwei Leichen gefunden wurden, bei denen es offenbar eine Verbindung nach Deutschland gibt. Möglicherweise führe sogar eine Spur zu den mysteriösen “Döner-Morden”.

Fahnder der damaligen Ermittlungsgruppe “Ceska” im Bundeskriminalamt (BKA) hatten bereits im Dezember 2009 laut Der Spiegel den Verdacht, dass der Mord an neun Männern in ganz Deutschland im Zusammenhang mit Wettbetrügereien und verschobenen Fußballspielen stehen könnte. Das BKA wollte sich allerdings damals unter Hinweis auf die Ermittlungen nicht zu dem Bericht äußern.

Die Polizei erfuhr damals am 7. Oktober bei einer Telefonüberwachung von einem Mord in der Türkei, für den ein mutmaßlicher 42-jähriger türkischer Wettpate als Auftraggeber genannt wurde. Auch weitere Telefonate aus dem Umfeld der Wettmafia zu diesem Mord seien abgehört worden.

Einem anderen Bericht der Zeitung “ZAMAN” vom Oktober 2007 zufolge, hatte das türkische Landeskriminalamt Ihre Ermittlungsergebnisse über die Döner-Morde an die ermittelnden Behörden in Deutschland weitergegeben. In der Zusammenfassung dieses Berichts des türkischen Landeskriminalamts (KOM) an das Bundeskriminalamt in Deutschland, sah man einen Zusammenhang zwischen den “Döner-Morden” sowie dem Drogenmillieu in Europa, mit einem Familienclan aus Diyarbakir. Dem Bericht zufolge wurden die 8 Opfer der “Döner-Morde” zu Verteilern im Drogenmillieu gezählt. Die Opfer sollen zudem Schutzgelder an die PKK in Europa und dem Familienclan in Diyarbakir gezahlt haben. 

The post Sind Graue Wölfe in “Döner-Morde” verstrickt? appeared first on Turkish Press.

Detaillierte Post auf Turkish Press

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *