NSU-Prozess: Nachbarn hielten Naziwohnung für einen Puff
Am 4. November 2011, kurz nach dem Selbstmord von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, wurde die Wohnung der NSU-Terrorzelle in der Zwickauer Frühlingstraße in die Luft gesprengt. Zur Tatzeit befanden sich in der Wohnung gegenüber eine 89-jährige Dame, ihre Urgroßnichte und im Haus zwei Handwerker. Um der Hauptverdächtigen Beate Zschäpe versuchten Mord an diesen Personen nachweisen zu können, wurden am 29. Verhandlungstag im NSU-Prozess, Nachbarn und Zeugen verhört.
Aufgrund von gesundheitlichen Problemen könnte die inzwischen 90-jährige Nachbarin nicht aussagen. Ihre Urgroßnichte erklärte vor Gericht, dass ihre Tante immer noch traumatisiert von diesem schrecklichen Erlebnis ist. Die junge Frau sagte aus, dass sich der Knall wie zwei Autos angehört habe, die ineinander gefahren sind. Janice M. weiter: „Ich lief ans Fenster und sah, dass das Haus brennt. Im gleichen Moment sah ich die Angeklagte vom Haus wegrennen – mit zwei Kartenboxen in der Hand.“
Eine andere Zeugin betont, dass Zschäpe die Katzen aus der Wohnung gerettet hat, nachdem sie diese in die Luft jagte, aber sich nicht um die alte Nachbarin kümmerte, die nicht einmal die Treppen alleine runterlaufen kann.
Die andere Nachbarin, Monika M., sagte aus, dass die Wohnung des Terrortrios rote, blinkende Leuchten am Fenster hatte und sie Beate Zschäpe aus diesem Grunde für eine Prostituierte hielt wir dachten, das heißt – einer ist fertig, der nächste kann kommen.“ Den Zeugenerzählungen nach hat es wohl auch Gerede wegen der beiden Uwes gegeben, mit denen die Angeklagte zusammen wohnte. Es wurde auch darüber gerätselt, wovon Zschäpe gelebt hat.
Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.