Messi für nur 5 Euro im Monat!
Vor zwei Wochen trat die deutsche Fußballnationalmannschaft im Testspiel gegen Argentinien an und hatte ab der 88. Minute einen 12. Spieler auf dem Platz. Der Türke Çayan Çalgıcı rannte auf das Spielfeld, um Messi die Hand zu schütteln. SABAH sprach mit dem jungen Mann, der sich zu dieser Tat provozieren lies. Vor dem Spiel kündigte er bereits auf der Tribüne an, dass er das Spielfeld stürmen wird. In der 87. Minute sagte eine Zuschauerin, dass er sich nicht trauen wird. Diese Provokation wirkte und Çayan traute sich. Wir haben den 23-jährigen in einer Pizzeria im Frankfurter Gallusviertel getroffen, wo er arbeitet. Er bereue kein bisschen, was er gemacht hat, so der junge Mann, der zum ersten Mal in seinem Leben ein Spiel der Nationalmannschaft besucht hat. Çayan: „Ich bin mit meinem Onkel Halil Çalgıcı und seinem Freund Kemal Inal zum Spiel gegangen. Die 100 Euro teuren Tickets hat mein Onkel besorgt. Bereits vor dem Spiel habe ich mir in den Kopf gesetzt auf das Feld zu laufen und meinem Lieblingsspieler Messi die Hand zu schütteln.“
Nach dem Anpfiff konnte er vor Aufregung das Spiel kaum fünf Minuten verfolgen, so Çayan und: „Ich habe mein Freund Kemal, der neben mir saß, gefragt, ob wir nicht zusammen auf das Spielfeld laufen wollen. Er lehnte aber ab. Ich hatte den anderen Zuschauern von meinen Plänen erzählt und sie gefragt, wie weit es bis zum Mittelfeld ist. Ich hatte Angst, dass ich abgefangen werde, während ich auf Messi zulaufe“. In der 87. Minute provozierte eine Zuschauerin ihn mit den Worten: „Du traust Dich nicht, auf das Feld zu laufen“. Der “richtige Zeitpunkt“ kam beim Abstoss des deutschen Torwarts. Der junge Mann rannte los. Seine einzige Befürchtung war, Messi nicht auf dem Spielfeld zu finden.
Er wollte nur Messi die Hand schütteln, so Çayan und: „Nachdem ich seine Hand abgeklatscht habe, bin ich auf die Sicherheitsleute zu gegangen. Während ich aus dem Stadion geführt wurde, wollten hunderte Zuschauer Erinnerungsfotos mit mir machen. Die, die traurig über die Niederlage waren, haben sich mit mir gefreut.“ Die Polizisten liessen ihn nach einer halben Stunde gehen mit den Worten: „Das war dein letztes Spiel in diesem Stadion. Hast Du ihn wenigstens genossen?“
Nach seinen Informationen, wird er in Deutschland lebenslang Stadionverbot bekommen, so Çayan und: „Es wird von einer Geldstrafe von 10.000 Euro gesprochen. Diese Summe ist zu hoch. Ich kann sie nur mit monatlich Raten von 5 Euro abbezahlen. 5 Euro sind so viel wie eine Pizza und das ist mir für Messi wert.“ Der Fenerbahçe-Anhänger Çayan erzählt: „Mein Onkel hat mich bei der Aktion aufgenommen. Die Bilder habe ich bei Youtube hochgeladen und hatte innerhalb einer Woche 11.000 Klicks. 6.000 davon aus der Türkei.“
Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.