”Ich habe auf den Teufel gehört“
Heute begann in Chorweiler, ein Problembezirk in Köln, der Prozess gegen Mehmet D, Der 51-jährige Türke stürmte im April letzten Jahres in eine Kindertagesstätte, nahm den Einrichtungsleiter als Geisel und hielt die Kinder gefangen. Mit einer Skimaske getarnt und einem 20 Zentimeter langen Küchenmesser bewaffnet, forderte er drei Millionen Euro und einen Fluchtwagen. Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei beendete das Geiseldrama nach zehn Stunden.
Sein Anwalt erklärte zum Prozessbeginn, dass sein Mandat die Tat bereut und sich bei allen Betroffenen entschuldigen möchte: „Er sagte mir, dass er in seiner damaligen Verfassung keinen anderen Ausweg gefunden und auf den Teufel gehört hat. Er ist einfach reingegangen und es ist passiert.“
Die Staatsanwaltschaft wirft Mehmet D. erpresserischen Menschenraub vor. Nach dem Geständnis des Mannes, gab sein Anwalt Auskunft über seine Beweggründe. Mehmet D, kam 1992 nach Deutschland und arbeitete hart, um seiner Familie ein schönes Leben zu bieten. Obwohl er jeden Job annahm, behielt er sie nicht lange. Da er kaum Deutsch spricht, führte er ein isoliertes Leben. Der finanzielle Druck, die Familienprobleme und die soziale Ausgrenzung machten ihn aggressiv. Er dachte sogar an Selbstmord, so sein Anwalt.
Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.