“Hier herrscht Kriegszustand” / Manfred Ertel
Die griechisch-türkische Grenze gilt als neue Flüchtlingsroute auf dem Weg ins gelobte Land Europa. Doch der Weg ist riskant, viele sind in den Fluten des Evros ertrunken. Wer es dennoch schafft, landet im berüchtigten Lager Filakio – das auch “Griechenlands Guantanamo” genannt wird.
Der Weg in ein neues Leben beginnt für Ahmet Benaraf, 30, an einer öden, grauweißen Blechbude am Rande des Dorfs Filakio. “Athens 60 Euro” steht auf einem selbstgebastelten Schild. Es sind die Bustarife für eine Reise in die rund tausend Kilometer entfernte griechische Hauptstadt.
Zusammen mit seinen Freunden wechselt Benaraf hinter der Hütte schnell seine Kleidung. Die Temperatur liegt bei drei Grad minus, die Schmutzwasserlachen rundherum sind gefroren. Die Nordafrikaner zittern vor Kälte, wenn sie in Strumpfsocken auf matschigem Asphalt stehen und saubere Turnschuhe, frische Jeans und gewaschene Hemden überstreifen. Die alten Klamotten werden achtlos beiseite geworfen. Die Reise in ein neues Leben soll mit sauberer Kleidung beginnen.
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