Gegenwind für Schuster am Bosporus nach 1:4

So schwierig hatte sich Bernd Schuster sein Engagement in der Türkei nicht vorgestellt. Spätestens nach dem 1:4 gegen Dinamo Kiev ist die Luft für den deutschen Trainer dünn geworden. Um die aufgebrachten Fans zu versöhnen, helfen nur Siege.

Bernd Schuster bläst der Wind am Bosporus heftiger denn je ins Gesicht. Für das 1:4-Debakel von Besiktas Istanbul gegen Dynamo Kiev in der Europa League machten Fans und Medien vor allem den deutschen Trainer verantwortlich. Schon während des Spiels am Donnerstagabend im Inönü-Stadion hatten aufgebrachte Anhänger den Rücktritt Schusters gefordert.

Damit droht dem mit hohen Erwartungen in die Saison gestarteten Besiktas-Team der K.o. im europäischen Fußball. Aber auch in der Meisterschaft hat die Mannschaft mit den ehemaligen Bundesliga-Profis Fabian Ernst, Roberto Hilbert und Hugo Almeida als Tabellen-Sechster bei 15 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Trabzonspor keine Chance mehr, in den Titelkampf einzugreifen.

Noch hält die Vereinsführung zu Schuster. «Wir haben ein wichtiges Spiel gegen Fenerbahce vor uns», richtete Besiktas-Präsident Yildirim Demirören nach der Niederlage den Blick bereits auf das nächste Punktspiel. Doch die kochende Volksseele ließ sich kaum beruhigen. Medienberichten zufolge musste Demirören wütende Fans davon abhalten, auf Schuster loszugehen.

Die Partie gegen Kiev war schon nach einer Stunde entschieden. Ognjen Vukojevic (27.), Alt-Star Andrej Schewtschenko (50.), Atanda Yussuf (56.) und Oleg Gussew (90.) per Elfmeter trafen für den ukrainischen Rekordmeister. Für Besiktas war Ricardo Quaresma (37.) zum zwischenzeitlichen 1:1 erfolgreich. Zu allem Überfluss sah der Portugiese in der Nachspielzeit wegen einer Tätlichkeit Rot.

Schuster habe die Anhänger des Vereins nach dem Spiel noch wütender gemacht, weil er zwar die Verantwortung für die Niederlage auf sich genommen, aber die Proteste der Fans abgetan habe. «Es kümmert mich nicht, was da gerufen wird», zitierten türkische Medien ihn. Unzufriedene sollten zu Hause bleiben. «Wer es so nicht will, soll nicht ins Inönü-Stadium kommen», machte die Sportzeitung «Fanatik» am Freitag eine Aussage des Deutschen zur Schlagzeile ihres Spielberichts.

Für den türkischen Fußball-Kommentator Ahmet Cakar ist Schuster der Verantwortliche für die Niederlage gegen Kiew, weil er zu viele Fehler gemacht habe. «Schuster sabotiert Besiktas», klagte Cakar.

Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.

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