“Ein harter Schlag gegen die Religionsfreiheit“

Die Vertreter von 13 türkischen Vereinen haben in einer gemeinsamen Presseerklärung das Urteil des Kölner Landgerichtes zur Beschneidung als einen harten Schlag gegen die Religionsfreiheit kritisiert. Bei der Veranstaltung im Kölner Dorint Hotel erklärte Ali Kizilkaya, der Vorsitzende des Islamrats: „Das Urteil verachtet die Religionsfreiheit und nimmt keinerlei Rücksicht auf die seit Jahrtausenden weltweit durchgeführte Praxis in unterschiedlichen Religionen und fördert die Diskriminierung“.

”Ist nicht mit anderen Verboten vergleichbar“

In der Erklärung heißt es, dass das Urteil von allen Moslems mit Verwunderung aufgenommen wurde und: „Dieses Verbot ist nicht vergleichbar mit dem Kopftuch- oder Minarettenverbot. Beschneidung ist seit Jahrtausenden ein Gebot, das auf Abraham zurückgeht und ein unverzichtbarer Teil der männlichen Identität in moslemischen Gesellschaften ist, die mit dieser Identität in der Gemeinde Akzeptanz bekommen. Beschneidung ist zum einen religiöse Pflicht, zum anderen ein wesentliches Element der Kultur“.

“Es wird immer einen Weg geben“

Mit dem Gerichtsurteil wurde zwar das religiöse Ritual verboten, aber Eltern von Jungs werden immer einen Weg finden ihr Kind beschneiden zu lassen, so der Hinweis der türkischen Vereine und: „Wir haben Angst davor, dass es tatsächlich zu Körperverletzungen kommen wird, wenn unqualifizierte Menschen unkontrolliert Beschneidungen durchführen. Es ist zu bezweifeln, dass die Richter, die dieses Urteil ausgesprochen haben, das Ganze aus dieser Perspektive betrachtet haben.“

Bundestag muss reagieren

In der Erklärung heißt es weiter: „Als Vereine, die diese Presseerklärung unterschrieben haben, rufen wir den Bundestag auf dieses Urteil, das den Menschen ihrer Religionsfreiheit und ihrer Elternrechte beraubt, aufzuheben“.

Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.

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