”Das wäre eine Kriegserklärung“
Der Kriminaldirektor des Bundeskriminalamtes, Christian Hoppe, hat vor dem NSU-Untersuchungsausschuss des bayrischen Landtages ausgesagt. Zu den Ermittlungen der Morde an zehn Menschen, darunter acht Türken, erklärte Hoppe: „Das BKA wollte das Verfahren übernehmen, aber Bayern hätte dies als `Kriegserklärung‘ verstanden.“
Hoppe, der damals die Zusammenarbeit koordinierte, sagt weiter: „Im April 2006, nachdem im Rahmen der Serienmorde neun Menschen erschossen wurden, wollten wir die Leitung der Ermittlungen übernehmen. Aber Bayern hat sich offen dagegen gewehrt. Nach einem Gespräch zwischen BKA-Präsident Jörg Ziercke und dem bayrischen Innenministerium wurde in einer Notiz vermerkt, die Bayern würden dies als `Kriegserklärung‘ verstehen.
Das BKA versuchte mit einer Anordnung des damaligen Innenministers Wolfgang Schäuble die Ermittlungsleitung zu übernehmen. Aber die Drohung des bayrischen Ministerpräsidenten Günther Becksteins, dies als Kriegserklärung zu verstehen, bewegte Schäuble zu einem Rückzieher. Demnach war das Telefongespräch am 24. April 2006 `sehr angespannt‘.
Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.