CDU verliert auch Wiesbaden!
Die CDU hat im zweiten Wahlgang den Kampf um die Oberbürgermeisterschaft in Wiesbaden verloren. Der Kandidat Dr. Helmut Müller unterlag mit 49,2 Prozent zu 50,8 Prozent dem Herausforderer Sven Gerich von der SPD. Die Sozialdemokraten gewannen mit Unterstützung der Grünen, sodass der beliebte Dr. Müller keine Chancen hatte.
Der 38-jährige Gerich konnte selbst nicht glauben, das er die Wahl gewonnen hat: „Ich bin davon ausgegangen, das die Gegenseite mit einem kleinen Vorsprung gewinnt.“ Dr. Helmut Müller, der die letzten sechs Jahre in Wiesbaden Oberbürgermeister war, erklärte: „Offen gesagt, habe ich nicht mit diesem Ergebnis gerechnet.“ Mit diesem Wahlausgang hat die CDU die Macht in einer weiteren Großstadt verloren. Diese Niederlage bedeutet, dass die Christdemokraten nur noch in vier Großstädten, in Düsseldorf, Münster, Dresden und Wuppertal, den Oberbürgermeister stellen.
Zwar hat Müller im Gegensatz zu der ersten Wahlrunde wo er 48 Prozent der Stimmen bekam, sein Ergebnis verbessert, doch gereicht hat es nicht. Die Wahlbeteiligung war in der ersten Runde 33,6 Prozent, in der zweiten Runde lag sie bei 34,1 Prozent. Der Wahlkampf von Gerich wurde vom SPD-Chef Sigmar Gabriel, NRW Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Rheinland-Pfalz Ministerpräsidentin Malu Dreyer unterstützt. Doch den größten Beistand bekam er von Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann. Er besuchte gemeinsam mit Gerich 8.000 Haushalte und warb um Stimmen. Die meisten Stimmen bekam Gerich aus der Westend, bekannt als die Türkenstraße. 74 Prozent der Stimmen aus diesem Wahlgebiet gingen an die SPD, nur 26 Prozent an die CDU.
Dr. Müller hat sich nach der Wahl von seinem Amt verabschiedet und Gerich zu seinem Erfolg gratuliert. Die Stadt wird von einer großen Koalition aus der SPD und CDU regiert. Trotz des Wahlsieges blieb Thorsten Schaefer Gümbel von der Hessen SPD realistisch und sagte: „Es ist ein fantastischer Tag, aber wir müssen im gleichen Tempo weiterarbeiten, um am 22. September diesen Erfolg zu wiederholen.“
Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.