Beckstein im Zeugenstand

Die Anhörung findet hinter verschlossen Türen statt. Als erster Politiker ist Günther Beckstein vor den Ausschuss des Bundestages zur Untersuchung von möglichem Behördenversagen bei der Aufklärung der Neonazi-Mordserie. Er ist Zeuge einer tragischen Ermittlungspanne zu einer Mordserie mit zehn Opfern, davon acht Türken.

Die Kommissionssprecherin Eva Högl sagt nachher, dass Beckstein schon 2000 neben einem Zeitungsartikel handschriftlich einen Verdacht notierte: “Bitte mir genau berichten: ist ausländerfeindlicher Hintergrund denkbar?“  Sie kann nicht erklären, warum Beckstein diesen Verdacht nicht weiter verfolgt hat. Vor allem, weil dieser Gedanke ihn verfolgt haben muss, denn nach dem achten und dem neunten Mord im Mai fragte er bei den Ermittlern nach, ob Rechtsextreme hinter der Mordserie stecken könnten.

Beckstein betonte in seiner Zeugenaussage, wie nahe ihm die Morde gingen, weil er auch das erste Opfer, einen Blumenhändler, persönlich kannte. Der Widerstand aus Bayern gegen die Ermittlungen des Bundeskriminalamtes in der deutschlandweiten Mordserie findet Beckstein noch heute nicht verwerflich. Der Politiker weist die Vorwürfe von sich und betont, er hätte nichts falsch gemacht, aber anscheinend auch nichts richtig.

Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.

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