Wie die Mutter so die Zschäpe…
Am 61. Verhandlungstag im NSU-Prozess sollte Annerose Zschäpe, die Mutter der Hauptangeklagten Beate Zschäpe, aussagen. Sie blieb drei Minuten im Gerichtssaal und machte aus ihrem Recht zu Schweigen gebraucht. Mutter Zschäpe schaute ihre Tochter kurz an, begrüßte sie aber nicht.
Zuvor hatte Zschäpes Neffe Stefan A. ausgesagt, der seit acht Jahren auf Mallorca lebt. Er erzählte, dass er in seiner Kindheit viel Zeit mit Beate Zschäpe verbrachte, die “bei ihrer Oma lebte“. Sie hatten eine normale Kindheit, nicht aussergewöhnliches. Beate ging ganz normal zur Schule, machte ein Ausbildung zur Gärtnerin und später verlor man sich aus den Augen. Als Richter Götzl wissen will, wie die Mutter und die Großmutter von Zschäpe waren, antwortetet Stefan A.: „Beate wohnte bei ihrer Oma. Nachdem sie mit Böhnhardt zusammenkam, hatte sie Stress mit ihrer Mutter, also mit meiner Tante. Das weiss ich, aber ich weiss nicht warum.“
Dann erzählt er über die Zeit nach der Wende. Er hatte auch nationalsozialistische Ideologien, so der Zeuge: „Damals waren wir gegen alles. Gegen den Staat, gegen Ausländer, Linke, einfach alles.“ Er habe keinen direkten Kontakt mit den Rechten gehabt, aber sie gekannt. Die beiden Uwes, aber auch den Angeklagten Wohlleben: „Wir waren damals noch sehr jung, 22 oder 23 Jahre alt. Mit Mundlos kam ich nicht klar. Er nannte mich asozial. Wir hatten unterschiedliche Lebensweisen.“
Seien Cousine war erst mit dem einen Uwe, dann mit dem anderen Uwe zusammen und hatte beide Männer unter Kontrolle, so Stephan A. Er betont, dass Böhnhardt eine Vorliebe für Waffen hatte. Mundlos schrieb ausländerfeindliche Briefe, nahm an Gedenkveranstaltungen für Rudolf Hess teil. Beate hatte viele Freunde, war selbstbewusst und fröhlich, so Stephan A., der auch erklärte: „Ich bin ein guter Mensch“ und sorgte für Lacher im Gerichtssaal. Er lebe auf Mallorca und habe sich vor Jahren vom rechtsextremen Gedankengut befreit, so der Cousin.
Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.