Wer Arabiens Demokraten wachrütteln kann / Ein Gastbeitrag von Cem Özdemir
Die arabische Welt steht vor gewaltigen Umwälzungen – und sie braucht dringend die Hilfe des Westens: Wenn Demokratie in der Region nicht nur ein Zwischenspiel auf dem Weg zum Islamismus bleiben soll, müssen wir in einem Umfang helfen, der alles Dagewesene in den Schatten stellt.
Die Umwälzungen in Tunesien und Ägypten haben die Debatte über Demokratie in mehrheitlich muslimischen Ländern neu entfacht. Doch die Diskussion verläuft zu eindimensional. Sie beginnt meist mit dem Beispiel Iran.
Dort zerplatzte der Traum vom Aufbruch in eine Demokratie im Jahr 1979. Ajatollah Chomeini kehrte an die Macht zurück und installierte eine islamistische Diktatur. Das Scheitern der demokratischen Kräfte hat die Machthaber des Westens nachhaltig beeindruckt.
Wer heute von Demokratie und westlichen Werten in einem mehrheitlich muslimisch bewohnten Land Nordafrikas oder der arabischen Halbinsel spricht, bekommt stets die gleiche Antwort: Gäbe es echte freie Wahlen, würden stets die Islamisten gewinnen – siehe Hamas im Gaza-Streifen. Das wäre das Ende der Demokratie und der freien Wahlen. Also duldet man in der Region lieber mehr oder weniger säkulare Diktatoren, die sich nicht Tag für Tag an Israel und den USA abarbeiten.
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