Und die Verantwortlichen?
Backnang, dessen Namen man vorher nie gehört hat, wird in den Köpfen mit diesem unbeschreiblichen Schmerz in Erinnerung bleiben. Wir empfinden diesen Schmerz in unseren Herzen. Aber Menschenleben dürfen nicht so billig sein. Die Verantwortlichen dieser Katastrophe müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Ist der Vermieter schuld, der wie Überlebende und Vormieter zur Sprache bringen, die Stromleitung trotz der vielen Aufforderungen nicht erneuert hat? Das Jugendamt, an das sich die Mutter Özcan mehrmals wegen einer neuen Wohnung wandte? Es ist Fakt, dass die Familie mit ihrem geringen Einkommen in diesem runtergekommenen Haus wohnen musste. Die Katastrophe kündigte sich regelrecht an. Wir erwarten von den Sicherheitsbehörden, die Ermittlungen versprochen haben, die keinen Verdacht offen lassen, Antworten auf diese Fragen.
Verdächtigungen müssen widerlegt werden
Das Bundesland Baden-Württemberg ist sich über den Vertrauensverlust der türkischen Gesellschaft in die Ermittlungsbehörden nach den NSU-Morden bewusst. Mit der Haltung, die das Bundesland nach dem Brand eingenommen hat, hat es gezeigt, dass es die Katastrophe ernst nimmt. Das kein Verdacht außer Acht gelassen wird, wurde von verschiedenen Sprechern des Landes immer wieder erklärt. Eine objektive und tabulose Aufklärung wurde versprochen. Die Staatsanwaltschaft hat alle, die mit dem Brand zu tun haben, auch die, die es meldeten, befragt. Die Polizisten untersuchen die Feuerrückstände bis ins kleinste Detail. Die Arbeiten zur Aufklärung des Falles laufen auf Hochtouren. Wie auch der türkische Botschafter Hüseyin Avni Karslıoğlu, der am Brandtag nach Backnang kam, sagte, gibt es kein Anzeichen für den Verdacht, dass die Ermittlungen ungesund geführt werden.
Ausreichende Gründe
Am Brandtag hat Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan sich von Mustafa Türker, dem Generalkonsul in Stuttgart, über das Telefon auf dem Laufenden halten lassen. Am selben Tag war auch der türkische Botschafter Hüseyin Avni Karslıoğlu da. Auch einige Abgeordnete der AKP und CHP kamen an den Tatort. Bei der Trauerveranstaltung zur Verabschiedung der Leichen in die Türkei nahmen auch der stellvertretende Ministerpräsident Begier Bozdağ und der Minister für Umwelt und Wald, Vesyel Eroğlu, teil. Eine Vielzahl von türkischen Medienanstalten hat von der Brandstelle live berichtet. Dieses Interesse hat die deutschen Medienvertreter ein wenig überrascht. Unsere deutschen Kollegen hatten Schwierigkeiten die hohe Aufmerksamkeit der türkischen Medien und Politiker zu verstehen. Dabei haben acht Menschen brennend ihr Leben verloren. Dies sollte ein ausreichender Grund sein.
Mikdat Karaalioğlu
Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.