U-Turn von Enzo A.

Am 10. April 2011 wurde der Italinier Enzo A. geinsam mit den vier Türken Fikret Tecer (28), Fatih Tecer (26), Ali Tecer (20) und Eren Yilmaz (19)in Winterbach bei Stuttgart von zwei Rechtsradikalen angegriffen. Die fünf Männer suchten Schutz in einem Gartenhäuschen, die Angreifer folgten ihnen und zündeten das Versteck an, um die jungen Ausländer bei lebendigem Leibe zu verbrennen. Die Opfer konnten im letzten Moment gerettet werden.

Für den Prozess gegen die beiden mutmasslichen Täter sind 31 Verhandlungstage bis zum 23. Mai angesetzt. Bei der letzten Verhandlung überraschte Enzo A., der als Zeuge auftritt, mit seiner Aussage. Der 20-jährige Italiener hat kurz nach der Tat  gegenüber  der Polizei und auch gegenüber Sabah detailiert über den Angriff berichtet. Erst hat er ausgesagt, dass 7-8 Personen vom Tatort geflohen sind, später aber von nur 2 Männern gesprochen. Bei der letzten Verhandlung wollte Enzo A. sich aber an nichts mehr erinnern. Er änderte erst seine polizeiliche Aussage und behauptete plötzlich vor dem Gericht: “Ich habe keinen Angriff gesehen. Als eine Warnung kam, bin ich vom Tatort weggelaufen”. Der Vorsitzende Richter Joachim Holtzhausen am Stuttgarter Landgericht war sichtlich erbost über diese Aussagenänderung und ermahnte den Italiener: “Auch wenn Sie hier vor den beiden Angeklagten Angst haben, sind sie verpflichtet die Wahrheit zu sagen”.

Die Staatsanwaltschaft bleibt unbeirrt bei dem Vorwurf, dass es sich hierbei um eine Tat mit ausländerfeindlichem Hintergrund handelt. Der Angriff sowie der Brandanschlag sind rassistisch motivierte Handlungen, so der Staatsanwalt.

Die beiden Angeklagten waren auf einer Geburtstagsparty mit überwiegend rechtsradikalen Gästen. Sie feierten, hörten rechte Musik und 10 bis 20 von ihnen griffen auf dem Nachbargrundsstück mehrere junge Männer ausländischer Herkunft an. Fünf Migranten versteckten sich in einer Gartenhütte, die mit einem brennenden Stock angezündet wurde und vollständig abbrannte. Ermittelt wird gegen insgesamt 40 Personen. Die beiden Angeklagten stehen als erste vor Gericht, weil sie nach der Tat zugegeben haben, an der Hütte gewesen zu sein.

Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.

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