Türkischer Arzt schafft Sensation
Als erstes Krankenhaus in Europa hat die Klinik für Nuklearmedizin am Frankfurter Universitätsklinikum Mikrowellen gegen Schilddrüsenknoten eingesetzt. Das Verfahren wurde unter der Leitung von Prof. Frank Grünwald von dem türkischen Radiologen Hüdayi Korkusuz durchgeführt. Das Verfahren hat viele Vorteile für die Patienten. Denn im Gegensatz zu alternativen Behandlungsformen ist es nicht nur schnelle, effizienter und weniger schmerzhaft, es bedarf auch keine Operation. Das kranke Gewebe wird durch Mikrowellenbestrahlung verbrannt und gezielt entfernt.
Für die Behandlung mit Mikrowellen ist eine Betäubung unnötig. Dies ist besonders für Menschen relevant, die Vorerkrankungen wie Herz-Rhythmus-Störungen haben und bei einer Operation ein erhöhtes Risiko tragen müssen. Bei Mikrowellenablation wird unter lokaler Betäubung eine Sonde durch die Haut geleitet. So können die Mikrowellen direkt auf den Schilddrüsenknoten gelenkt werden. Die kranken Zellen werden durch die Wellen erhitzt und vom Körper abgebaut. Mit Echtzeitbildern aus einem Ultraschallgerät wird der Eingriff die gesamte Zeit beobachtet und kontrolliert. Insgesamt dauert die Behandlung je nach Größe und Zahl der Schilddrüsenknoten zwischen 10 und 15 Minuten. Der Eingriff wird mit einem dünnen Nadel durchgeführt, so dass auch das kosmetische Resultat hervorragend ist. Dr. Hüdayi Korkusuz: „Die Mikrowellenablation verursacht auch deutlich geringere Nebenwirkungen, weil nur eine örtliche Betäubung und keine Vollnarkose nötig sind. Damit ist sie eine sehr viel versprechende Alternative zu den etablierten Verfahren“,
Bundesweit haben 20 % der Deutschen einen oder mehrere Schilddrüsenknoten. Bei den über 65-jährigen ist fast jeder Zweite von dieser Erkrankung betroffen. Als Folgen sind Gefühle wie bei einem Kloß im Hals, unangenehmes Druckgefühl, Heiserkeit und Räusperzwang. Bis Dato wurden Schilddrüsenknoten mit Radiojodtherapie behandelt, die jedoch nicht immer ausreichend. Dann wurden die Knoten bislang operativ entfernt.
Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.