Montenegro darf mitspielen

Mitten in einer der schwersten Krise der europäischen Gemeinschaft rückt das kleine Montenegro in den illustren Kreis der offiziellen EU-Anwärter auf. Auf der Wartebank sitzen bereits Kroatien, die Türkei und Island. Und nicht nur dort gibt es skeptische Blicke: Was qualifiziert Montenegro?

Zwei Jahre nach dem Beitrittsantrag Montenegros erheben die Staats- und Regierungschef aus den 27 EU-Staaten das kleine Balkanland in den offiziellen Status eines EU-Beitrittskandidaten. Die Entscheidung fiel am zweiten Tag des EU-Gipfels in Brüssel. Dem erst 2006 unabhängig gewordenen Montenegro wird damit bestätigt, mittelfristig die Aufnahmekriterien der Europäischen Union erfüllen zu können.

Montenegro gehörte nach dem Zerfall von Jugoslawien zunächst zu Serbien. In einem Referendum zur Frage der staatlichen Unabhängigkeit im Frühjahr 2006 stimmten 55,5 Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung für die Loslösung von Serbien. Den Antrag auf EU-Mitgliedschaft hatte Montenegro im Dezember 2008 eingereicht.

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