Jetzt ist die Mutter dran!
Die Özmens wollten ihre Familienehre wiederherstellen, verloren aber dabei ihre Familie. Die 18-jährige Arzu Özmen wurde von ihren Geschwistern aus der Wohnung ihres Freundes entführt und erschossen. Ihre vier Brüder und die Schwester sitzen wegen Mordes im Gefängnis. Der 27-jährige Kirre wurde zu lebenslanger, der 24-jährige Osman zu 10 Jahren, die 29-jährige Schwester Şirin ebenfalls zu 10 Jahren, der 25-jährige Kemal zu 5 Jahren und der 22-jährige Elvis wurde zu 5 Jahren und 5 Monaten Haft verurteilt.
Gestern sprach der Vorsitzende Richter Michael Reineke im Landgericht Detmold das Urteil gegen den Vater Fendi Özmen: 6,5 Jahre Haft wegen Beihilfe zum Mord, Körperverletzung und Freiheitsberaubung. Der Richter erklärt nach der Urteilsverkündung: „Nun ist die Mutter dran. Wir werden auch sie zur Rechenschaft ziehen“. Vor dem Landgericht in Hamm wurde Klage gegen die 47-jährige Adle Özmen eingericht.
Der Richter Michael Reineke wandte sich in der Urteilsbegründung an den Vater Fendi Özmen und sprach ihn direkt an.
– Der Glaube “Jesiden heiraten nur Jesiden“ sind alte Rituale die in Deutschland nicht gelten.
– Was haben Sie gemacht, um ihre Tochter zu retten? Wir wissen, was Sie ihren Kindern nicht gesagt haben: Tut Arzu nichts. Ein einfaches: „Tut nichts“ hätte Arzus Leben gerettet.
– Fendi wusste, dass das Mordkommando unterwegs war. Trotzdem hat er nichts gemacht. Er hat nur einem seiner Söhne eine Nachricht geschickt: „Die Polizei steht vor der Tür“.
– Fendi hat genau das Gegenteil vom dem erreicht, was er wollte. Um seine Ehre zu retten, hat er seine Familie vernichtet.
Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.