Islamunterricht in Hessen!
Das Bundesland Hessen wird ab dem Schuljahr 2013/14 in den Schulen Islamunterricht erteilen. Integrationsminister und Vizeministerpräsident Jörg Uwe Hahn und Kultusministerin Nicola Beer erklärten gestern, dass die beiden Religionsgemeinschaften DITIB (Türkisch-Islamische Union der Anstalten für Religion) und die Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde als Kooperationspartner für den Religionsunterricht ausgewählt wurden.
Die Erteilung des Islamunterrichtes bezeichnete Hahn als einen “Prüfstein für die Integration“ und als eine “historische Entscheidung“. Hahn erklärte weiter: „Die Schüler in unseren Schulen werden in ihrer Religion auf dem Boden des Grundgesetzes unterrichtet. Dazu gehört die Toleranz gegenüber Andersdenkenden und die Gleichberechtigung von Männern und Frauen“.
Kulturministerin Nicola Beer sagte, dass der Landesverband DITIB Hessen ein “geeigneter Kooperationspartner“ ist, weil die Union der Religionen die Vorraussetzungen des Artikel 7 Paragraph 3 im Grundgesetz erfüllt. Beer: „Nach unseren Prüfungen sind wir zu dem Schluss gekommen dass DITIB und auch Ahmadiyya Jamaat verfassungskonforme Partner für den Religionsunterricht sind. Beide Verbände haben das Recht Religionsunterricht nach ihrem Glauben zu erteilen.“
Beer betont, dass sie beim Antrag des DITIB Landesverbandes deren Unabhängigkeit vom türkischen Staat streng geprüft haben und zu dem Schluss kamen, dass der Verband als Partner des Bundeslandes geeignet ist. Den bekenntnisorientierten Religionsunterricht bezeichnet Beer als „eine staatliche Veranstaltung wie jedes andere Schulfach auch“. Der Unterricht wird von der Schulaufsicht begleitet und auf Deutsch sein, so Beer.
Hahn sagte: „Der lange und schwierige Entwicklungsprozess hat sich gelohnt. Das Bundesland Hessen und seine Partner haben gezeigt, dass sie einen Islamunterricht auf Basis des Grundgesetzes anbieten können.“ Den Religionsunterricht in den anderen Bundesländern sieht er nicht als verfassungskonform an und hofft, ihnen als Vorbild dienen zu können. Kultusministerin Beer sagte, dass ab sofort die muslimischen Schüler während der Religionsstunden nicht frei haben, sondern ihren eigenen Glauben lernen können und: „Das wird ihnen helfen ihre eigene Identität zu finden“.
Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.