Fußballvorsitzende kämpft außerhalb des Spielfeldes!

Gülyaşar Esgin ist eine Frau, Mutter, Türkin und Vorsitzende eines von Männern dominierten Terrains: dem Fußballverein SV Nord Wedding. 2010 übernahm sie die Leitung des Klubs, in dem ihr Sohn spielte und der mit 14.000 Euro Schulden vor dem Ruin stand. Die 57-jährige Sozialpädagogin hat unermüdlich Tag und Nacht gearbeitet um den Verein wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Aus den 6 Fußballmannschaften sind 22 geworden, dazu sind weitere Sportarten wie Boxen, Tennis, Gymnastik usw. dazugekommen. Obwohl die Fußballvorsitzende eine großartige Arbeit geleistet hat, steht sie kurz vor dem Rücktritt: „Um den Verein soweit zu bringen habe ich die Nächte durchgearbeitet. Doch nicht die Arbeit in dieser anstrengenden Aufbauphase, sondern die Haltung der Schiedsrichter und die Diskrimierungen haben mich erschöpft.“

”Einseitige Berichte“

Esgin erklärt: „In unserem Verein gibt es keinen Unterschied zwischen deutschen und ausländischen Sportlern. Alle Sportler werden gleich behandelt und es herrscht eine brüderliche Stimmung. Aber die letzten Vorfälle, die wir erlebt haben, bringen uns an den Rand der Verzweiflung. Bei einem Spiel hat unsere Fußballer Burak den Gegner gefault. Daraufhin kam der Vater des Spielers von den Tribüne auf das Spielfeld und verprügelte Burak krankenhausreif. Während der Gegner für diese Aktion verantwortlich war, hat der einseitige Bericht des Schiedsrichters dafür gesorgt, dass einige unseren Fußballer vom Sportgericht Berlin zu Spielsperren und Geldstrafen verurteilt wurden.“

Solche Vorfälle kommen zu oft vor, betont die Fußballvorsitzende des Vereins und erinnert daran, dass der Türk Spor Merkezi in Berlin Berichte über diese diskriminierenden Aktionen vorbereitet und insgesamt 7 Akten an das Landesparlament weitergeleitet hat. Esgin, die 2010 mit 180 von insgesamt 184 Stimmen zur Vorsitzenden gewählt wurde erklärt: „Während ich mich darum bemühte, die Jugendlichen mit Sport zu beschäftigen und von der Straße zu holen, denke ich nun über meinen Rücktritt nach. Es müssen dringend Vorkehrungen getroffen werden, damit solche Fälle sich nicht wiederholen.“

Detaillierte Post auf SABAH AVRUPA – Die Türkische Tageszeitung.

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